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Gruppendynamish besonders interessant wird es auf Plätzen, auf denen es keine
Toiletenhäushen gibt. Hier müssen Klolöher gebuddelt werden. In jeder Kanuaus-
rüstung indet sih zu diesem Zwek ein Zeltspaten. Natürlih darf jede Gruppe nur
ein gemeinsames Kloloh buddeln, damit die nahfolgenden Camper niht das Ge-
fühl haben, auf einem frish gedüngten Rieselfeld gelandet zu sein. In der Gruppe
briht nun ein Shamgefühl aus, das sih sehr variantenreih äußert. (Bei Familien
und Pärhen dürten die Probleme da entshieden geringer sein.) Raue Kerle und ro-
buste Damen werden lautstark Zoten reißen und insgeheim beshließen, sih die
Notdurt so lange wie möglih zu verkneifen. Romantiker werden sih spätestens jet-
zt dafür hassen, auf die Sonnenuntergänge in der Kanubroshüre hereingefallen zu
sein (Häten sie doh bloß die Komforthüte im Allgäu gebuht!), die Shühternen
werden noh shühterner und vergessen völlig, worum es geht, während sie sih auf
ihre Sandalen konzentrieren.
Es kommt nun auf das Geshik der Scouts an, das Freilutloh zur natürlihsten
Sahe der Welt zu erklären, um zu verhindern, dass die Gruppe in den nähsten
zwei Wohen geshlossen an Verstopfung leidet. Erfahrene Scouts werden das
Vorhaben von der praktishen Seite angehen. Sie werden einen Shnellkurs daraus
mahen. Beherzt greifen sie zum Spaten und shlagen sih, die shweigende Gruppe
im Shlepptau, mehrere hundert Meter von der Lagerfeuerstelle entfernt in die
Büshe. Um die Stille zu brehen, werden sie Tipps geben, und zwar sportlih, als
ginge es darum, die Leistung zu optimieren. »Grabt immer tief genug, sonst ist es
bald voll, und ihr müsst noh einmal anfangen«, werden sie sagen. Und: »Suht
euh eine Stelle, an der keine Felsen sind. Ihr maht euh sonst bloß das Spatenblat
kaput.« Oder: »Grabt niht vor einem Gestrüpp, das euh dann in den nakten
Hintern piekt. Und auf keinen Fall in den Blaubeeren.« Beindet sih der Lagerplatz
an einem Hang, wird die grandiose Aussiht besprohen, die man sogar in der
Hoke hat. Ist das Loh angelegt, sorgt der in die Erde gerammte Spaten mit einer in
eine Plastiktüte gehüllten, leuhtenden Klopapierrolle dafür, dass das Verstek auh
wiedergefunden werden kann. An diesem Punkt der Unternehmung lässt sih nun
beobahten, mit welher Vehemenz sih die Zivilisation in die menshlihe Psyhe
eingeshrieben hat. Einige Gruppenmitglieder fangen sofort an, tehnishe
Verbesserungen und Verfeinerungen des Komforts auszutüteln: Eine Plane, von
Kiefer zu Kiefer gespannt, würde prima die Tür ersetzen, eine Fahne, aus einem T-
Shirt gebastelt, das »Besetzt!«-Zeihen darstellen. Bei Verleihern, die auf Gruppen-
reisen spezialisiert sind, ist die Vollverplegung im Kanupaket enthalten. Meistens
