Travel Reference
In-Depth Information
sind es deutshe Verleiher, die den Kanuten Salami, Bühsenbohnen, Kafee, Kohl
und haltbares Obst mit Speiseplan und Kohanleitung in wasserdihten Tonnen mit
auf den Weg geben. Die Kohanleitung ist wihtig. Auh wenn es sih nur um
Nudeln mit Tomatensoße handelt, haben doh die wenigsten dieses Geriht in ihrem
Leben shon mal für zwölf Leute auf ofenem Feuer gekoht. Der Haken an der
Sahe sind niht das Abshmeken oder die rihtige Menge der Nudeln. Der Haken
an der Sahe lässt sogar die Shlaumeier mit ihren Kommentaren (»Da rehnet man
einfah die Portion für zwei auf zwölf hoh!«) verstummen: Es gibt niht immer ein-
en Rost. Wie soll man die Kohtöpfe dann aufs Feuer stellen? Zwei dike Stämme
müssen her. Die Stämme werden auf die Steinumrandung quer über das Feuer
gelegt. Das klingt einfah, maht das Kohen aber zu einem Wetlauf gegen die Zeit.
Wenn die Stämme eher als die Nudeln durh sind und zu Ashe zerfallen, stürzen
die Töpfe in die Flammen. Anfänger neigen dazu, diese Gefahr zu untershätzen.
Auf meiner ersten Tour als Scout hate ih nah einem prüfenden Blik mit großer
Souveränität verkündet, dass die Stämme halten. Exakte fünfzehn Sekunden später
ergoss sih das Abendessen ins Feuer und löshte es aus.
Die Frage, ob das Kohen Frauen- oder Männersahe ist, trit auh in freier Wild-
bahn niht in den Hintergrund. Im Gegenteil. Ih habe auf solhen Touren die
shreiendsten Ungerehtigkeiten gesehen. Da shleifen die einen, die im normalen
Leben längst im Vatershatsurlaub und Wäshemahen geshult sind und die
Phasen der Shwangershat gemeinsam mit ihrer Frau hautnah durhlaufen haben,
gewaltige Stämme aus dem Wald und grölen wie die Wikinger bei der Entdekung
Neufundlands, während die anderen brav auf den Knien Crepesteig anrühren oder
die Möhrhen shnipseln. Und niht selten sieht man die Frauen an den See hin-
unter zum Abwashen traben, während die Männer die verantwortungsvolle
Aufgabe übernehmen, das Feuer zu hüten. Im Kanu ist es niht besser. Auh hier
sind steinzeitlihe Muster angesagt.
Blauäugig oder vorsihtig, wie sie anfangs noh in Bezug auf Paddeltehnik und
Sitzverteilung in den Booten ist, wird sie keinen Einspruh erheben, wenn ihr
wassersportbewährter Gate während der zwei Wohen selbstverständlih hinten
Platz nimmt. Sie muss nah vorn. Sie wird zwei Wohen lang monoton denselben
Paddelshlag mahen und von den erratishen Manövern abhängig sein, denen er
sih selbstvergessen, weil unbeobahtet, hingibt. Während er sofort sieht, wenn sie
shlappmaht, kann sie niht einmal feststellen, ob ihr Gate hinter ihrem Rüken
überhaupt paddelt oder nur deshalb abends am Feuer so munter ist, weil er den gan-
