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von Rangun, in dem zuvor die englishe Kolonialregierung residiert hate, und er-
shoss den gerade mal 32-Jährigen zusammen mit sehs weiteren Komiteemit-
gliedern des Verfassungsrates. Anstiter des Atentats war ein politisher Rivale.
Am 4. Januar 1948, um genau 4:20 Uhr, wurde Burma zu einem souveränen Staat.
Das Datum und die obskure nähtlihe Stunde waren zuvor von Astrologen bereh-
net worden. Premierminister wurde Aung Sans langjähriger Verbündeter U Nu,
Präsident der Shan-Fürst Sao Shwe haik. Seitdem beindet sih Burma in perman-
entem Bürgerkrieg - seit über sehzig Jahren!
Ende der 1950er Jahre operierten im Staatsgebiet bereits über zwanzig Rebellen-
armeen, zeitweilig waren es über fünfzig. Zu allem Überluss hate sih die Kuo-
mintang - die Nationalhinesen Chiang Kai-sheks - im Grenzgebiet zu China
breitgemaht und plante mit Unterstützung der CIA die Rükeroberung ihrer
Heimat. Die Drogengeshäte, mit denen sie sih inanzierte, bildeten die Grundlage
für das berühtigte Goldene Dreiek.
1958 bat Präsident U Nu seinen Armeehef Shu Maung, bis zu Neuwahlen die Re-
gierungsgeshäte zu übernehmen, eine Steilvorlage für den ehemaligen Post-
beamten, der sih im Zweiten Weltkrieg den Kampfnamen Ne Win, »Sonne des
Ruhms«, zugelegt hate. Zwar gab Ne Win nah den Neuwahlen im Februar 1960
die Maht wieder an U Nu ab, doh nur zwei Jahre später setzte er zum
Staatsstreih an. Ne Win sah sih eine hinesishe Ballet-Auführung an, grat-
ulierte der Ballerina, und ein paar Stunden später, in den frühen Morgenstunden
des 2. März 1962, besetzten seine Truppen die strategish wihtigen Positionen der
Hauptstadt Rangun. Um 08:50 verkündete der General per Radioansprahe, dass die
Streitkräte die Verantwortung für die Siherheit des Landes übernommen häten.
Am nähsten Tag wurde das Parlament aufgelöst und die Verfassung ausgesetzt. Ne
Win gab bekannt, dass die Armee an die Demokratie, den Sozialismus und eine »ge-
sunde« Politik glaube.
Die nähsten Jahrzehnte ging das Land vollkommen abgeshotet seinen selt-
samen »Burmesishen Weg zum Sozialismus«. Ausländishe Firmen wurden en-
teignet und alle Parteien verboten, mit Ausnahme der von Ne Win gegründeten
Burma Socialist Program Party. Aufsehen erregte das Land höhstens durh die
Marotten seines Diktators.
Ne Win ließ seine Uniformen in der für seine noblen Herrenausstater bekannten
Savile Row in London shneidern und fuhr regelmäßig zu Pferderennen nah Ascot,
während er im eigenen Land die Englishshulen shließen und Pferdeweten verbi-
