Travel Reference
In-Depth Information
Mawlamyine - Tropische Lässigkeit
Die alte Diesellok ratert voran, der Zug holpert über Shmalspurgleise, und es kom-
mt mir vor, als folge der Zug einem Trampelpfad in die Wildnis, miten durh Felder
und Plantagen, vorbei an statlihen Palmen und überluteten Reisfeldern. Am Rand
der größeren Ortshaten siedelt am Gleisrand das Elend mit windshiefen Hüten
und Plastikhüllen, auf dem Land ist es eher malerish verkommen. Wasserbüfel suh-
len sih in Tümpeln, dazwishen Palmhaine und Grün in allen Shatierungen. Über-
rashend ist dann die Einfahrt nah Mawlamyine über die längste Brüke des
Landes. Von oben sieht man eine Tropenidylle in der Dämmerung und hat einen her-
rlihen Ausblik auf den Fluss, der von Fisherbooten bevölkert ist.
Die Burmesen behaupten gern, Mawlamyine sei wie Rangun vor fünfzig Jahren.
Auh wenn das wohl eher nur so eine Idee ist, weil die meisten von ihnen damals
noh gar niht gelebt haben dürten. Man stellt sih halt gern vor, dass diese Atmo-
sphäre hitzegeshwängerter Trägheit mit Menshen, die eingehakt unter knorrigen
Tamarindenbäumen und Palmen lanieren, typish gewesen ist für eine Stadt im
Süden Burmas.
Weit weg von der Bedeutsamkeit, welhe die Bewohner Ranguns allem beimessen,
was in ihrer Stadt passiert, oder der geshätigen Hektik Mandalays, wo alle ans
Geshätemahen denken, ist Burmas dritgrößte Stadt angenehm relaxed, ganz wie
es sih gehört für eine Stadt, in der es zu heiß ist für zu viel Arbeit und die zu shön
ist, um an morgen zu denken.
Keine Stadt Burmas hat so viel nostalgishen Charme bewahrt wie Mawlamyine.
Gelegen an der Mündung der Flüsse Salween und Gyaing, ist es umrahmt von san-
ten Hügeln, in denen goldene und weiße Pagoden glitzern. Chinesishe Dshunken
und Passagiershife kreuzen auf dem Fluss und zu den Inseln im Golf von Mart-
aban - der Shampoo-Insel (Gaungse Kaun), die ihren Namen von der jährlihen
Haarwashzeremonie früherer Könige mit dem Wasser einer heiligen uelle hat, und
der größeren Insel Bilu Kyun.
Umgebaute Chevrolet-Truks fungieren seit dem Zweiten Weltkrieg als öfentlihe
Verkehrsmittel. Ihre bunt lakierten Karosserien sind aus Teakholz, und Teakholz
