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fahrenen Seemann zum Piloto Mayor de Castilla und damit zum Nahfolger des ver-
storbenen Amerigo Vespucci ernannt. Als Admiral der spanishen Entdekungslote
briht er 1515 mit drei Karavellen und 70 Seemännern auf, um eine Verbindung vom
Atlantik zum Paziik zu inden. So stößt Solís mit seinen Männern im Februar 1516
am Zusammenluss von Río Uruguay und Río Paraná auf eine riesige Süßwasser-
lähe, den heutigen Río de la Plata, und taut sie Mar Dulce, das »Süße Meer«.
Solís glaubt, den sagenhaten Seeweg gefunden zu haben, geht mit Oizieren an
Land und wird von kannibalishen Ureinwohnern gefressen - sagen die einen. Diese
Geshihte haben die Überlebenden der Crew nur erfunden, um die Meuterei an Bord
zu vertushen - sagen die anderen.
Im spanishen Muterland wird Legendäres von jenem Mar Dulce berihtet, das
Solís als erster Nihtamerikaner besegelt hat. Ein venezianisher Entdeker taut es
den Río de la Plata, den »Silberluss«, obwohl der Fluss im Laufe seiner Geshihte
wohl nie mehr Silber als ein paar verlorene Bestekteile enthalten hat und seine
Farbe auh bei größter Rot-Grün-Shwähe eindeutig als bräunlih beshrieben wer-
den muss. Doh die Portugiesen mahen Land in der Neuen Welt, da will sih der
spanishe König niht abhängen lassen: Er will Forts, Städte, Sklaven, Reihtümer.
Er will in der Gegend jenes sagenhaten Río de la Plata spanishe Kolonien gründen
lassen. Für 2000 Dukaten pro Jahr heuert Karl V . den Seefahrer Pedro de Mendoza
an, verpasst ihm den Rang eines Admirals, gibt ihm ein gutes Dutzend Shife und
an die 30 Hundertshaten Soldaten. Vermutlih 1536 - angeblih eben an jenem
3 . Februar - kommt die Flote Mendozas an ihrem Ziel an. Aus dem Holz einiger
Begleitshife lässt Mendoza ein Fort bauen und taut es auf den Namen El Puerto
de Nuestra Señora María del Buen Aire, »Der Hafen unserer Frau Maria der guten
Lüte« - das heutige Buenos Aires.
Es wird sih bald herausstellen, dass der Río de la Plata niht der erträumte Sil-
berluss ist und dass das Land, wo Milh und Honig ließen, anderswo zu suhen
ist. Der Straubinger Landskneht Ulrih Shmid(e)l zählt zum Expeditionskorps von
Mendoza und shreibt später seinen Reiseberiht über »Warhaftige Historien ein-
er wunderbaren Shifart. Welhe Ulrih Shmidel von Straubing von anno 1534 biss
1554 in Americam oder Neuwewelt, Bey Brasilia und Rio della Plata gethan«. Darin
enthalten ist eine Radierung Shmidls, die das Fort von »Buenas Aeres« zeigt, wohl
die erste Darstellung der Stadt. Die Menshen auf diesem Bild fallen übereinander
her, den drei Pferdedieben, die am Galgen vor den Mauern des Forts hängen, fehlen
die Beine: Aus lauter Hunger hat man sie ihnen weggegessen. Die Spanier, shreibt
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