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Anfang des 16. Jahrhunderts veran-
lasste der Tallinner Magistrat auf Bitten
der Hanse den Bau des Turms. Zu vie-
le Schiffe waren zuvor in der seichten
Küstenregion am Riff Neckermanns-
grund (Hiiu Madal bzw. Näkimadal)
auf Grund gelaufen und von Piraten
geplündert worden. Zunächst sollte
das heutige Wahrzeichen Hiiumaas
nur die Orientierung bei Tage erleich-
tern und war nicht mit Licht ausgestat-
tet. Aus dieser Zeit stammt der untere
Teil des Turms, ein massiver, quadrati-
scher Kalksteinbau, der mit Strebepfei-
lern an den Seiten versehen war. 1538
wurde der Turm aufgestockt, doch sei-
ne eigentliche Funktion als Leuchtturm
nahm er erst 1649 auf, wobei man zu-
nächst mit Holz, später mit Öl Leucht-
feuer auf dessen Spitze anfachte. Der
enorme Bedarf an Holz führte zu einer
großflächigen Rodung der Halbinsel.
Anfang des 19. Jahrhunderts hat man
das Gebäude umgebaut, die Räume
und die Treppe im Inneren wurden an-
gelegt. Ende des 19. Jahrhunderts in-
stallierte man eine elektrisch betriebe-
ne Beleuchtungskuppel auf der Spitze.
Heute kann man den Turm besteigen
und wird mit einem schönen Ausblick
über die Wälder, Moore, Wälle und
Dünen Kõpus belohnt.
Wie auch auf der Tahkuna-Halbinsel
befinden sich an ihrer Spitze, wo auch
der Leuchtturm von Ristna steht, die
Reste einer Festungsanalge. Kaum zu
glauben, dass in dieser friedlichen Ge-
gend Radaranalgen und Flugabwehr-
raketen stationiert waren, um die
äußerste Nordwestgrenze der Sowjet-
union vor einem Angriff des Westens
zu schützen. Heute findet man noch
die Stellungen der Soldaten im Wald.
Ihre Wachtürme und Bunker können
besichtigt werden, aber auch hier gilt:
nicht ohne Taschenlampe und nur,
wenn man Begleitung hat.
Wanderfreunden seien die Natur-
pfade auf der Halbinsel ans Herz ge-
legt. Für einen kurzen Spaziergang
bietet sich der einen Kilometer lange
Pihlatalu-Weg beim Dorf Kõpu an.
Der zwei Kilometer umfassende Re-
bastemäe-Lehrpfad führt auf den
63 Meter hohen Kaplimägi mit einer
Aussichtsplattform. Der Neljateeristi-
Wanderweg umfasst vier verschiede-
ne Routen unterschiedlicher Länge. Er
führt über waldbedeckte Hügel, die
aus früheren Dünen hervorgegangen
sind. Kartenmaterial erhält man in der
Touristeninformation in Kärdla.
Baden und Surfen kann man ganz
im Westen bei Ristna oder in der Nähe
des Ortes Luidja im Nordosten der
Halbinsel. In der Nähe des Sandstran-
des kann man auch campen.
Unterkunft N
Ristna Puumetsa, Tel. 5182555, Kõpu-
Halbinsel, großes Haus mit 10 Betten, kleines
mit 7. Vermittlung durch den Anbieter von
Ferienhäusern Dagen Haus, info@dagen.ee,
www.dagen.ee.
Aktivitäten t
Das Wassersportzentrum Surf Paradiis
an der Westspitze der Halbinsel Kõpu (Para-
diisirand, Ristna, Gemeinde Kõrgessaare, Tel.
6393288, mobil 56251015, paap@paap.ee,
www.paap.ee) vermietet im Sommer Wasser-
sportartikel und bietet verschiedene Was-
seraktivitäten an wie Jetski, Schnorcheln,
Wracktauchen und Bootsausflüge. Es werden
 
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