Travel Reference
In-Depth Information
hatte und durch umfangreiche Schen-
kungen förderte. Die erste Bauphase
endete 1343 mit dem Aufstand in der
Georgsnacht. Das Kloster brannte nie-
der und 28 Mönche kamen ums Leben.
Ende des 14. Jahrhunderts begann
der Wiederaufbau. Diesmal wurde das
Kloster - unter Einfluss des Livländi-
schen Ordens - als Konventshaus er-
richtet, das von einem Wallgraben um-
geben war und später im Livländi-
schen Krieg als Festung genutzt wur-
de. Heute wie damals erreicht man
den Innenhof durch zwei Portale. Ver-
bunden waren die meisten der umlie-
genden Räumlichkeiten durch einen
Kreuzgang. Im Nordflügel der Anlage
lag die einschiffige Kirche mit ihrer se-
henswerten Krypta, im Ostflügel be-
fanden sich Sakristei und Kapitelsaal
sowie das darüberliegende Dormito-
rium. Die Wohnräume des Abtes und
das Refektorium, die durch Hypo-
kaust-Öfen gewärmt wurden, erfuhren
im Livländischen Krieg starke Beschä-
digungen, die Wirtschaftsräume im
Westteil sind nicht mehr erhalten.
1622 schenkte der Schwedenkönig
Gustav II. Adolf die Ruine samt Lände-
reien dem Grafen Thomas von Ramm ,
dessen Nachfahren das Anwesen bis
zur estnischen Landreform 1919 hiel-
ten. Teile der Klosterruine nutzten sie,
um einen Gutshof zu errichten, zu
dem im 19. Jahrhundert hübsche Ne-
bengebäude wie Ställe und Speicher
kamen.
Einige Kilometer weiter östlich er-
hebt sich der ungewöhnlich niedrige
Turm der Harju-Risti-Kirche aus dem
14. Jahrhundert, die einstmals zum
Kloster gehörte. Ein steinernes Relief-
kreuz auf etwa halber Höhe des Turms
gab dem Gebäude vielleicht seinen
Namen: Rist heißt Kreuz.
Wer von Padise in Richtung Keila
fährt, kann unterwegs einen Blick auf
die Gutshöfe Vasalemma (erbaut
1890-93) und Ohtu (1769) werfen.
Keila
Ü II/B2
Westlich des gleichnamigen Flusses
liegt die Ortschaft Keila (Kegel), der
1938 die Stadtrechte verliehen wur-
den. Ältestes Gebäude ist die Micha-
elskirche, die 1219 nach der Erobe-
rung des Gebietes durch die Dänen
zunächst als eingeschossige Kapelle
errichtet wurde. Bereits Mitte dessel-
ben Jahrhunderts wurde sie nach Tal-
linner Vorbildern zu einer Wehrkirche
umfunktioniert und später zu einer
zweigeschossigen Kirche mit Kreuz-
gratgewölben und polygonalem Chor
ausgebaut. Johann Gottfried Exner füg-
te 1851 den monumentalen Westturm
hinzu, der von den Evangelisten ge-
ziert wird. Im Inneren kann man einen
dreistufigen Altar mit Elementen aus
der Rennaissance und dem Barock be-
wundern. Ebenso wie die Kanzel von
Typischer Reiterhof auf dem Land
 
Search WWH ::




Custom Search