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ihre Anmut, hat aber durchaus kämp-
ferischen Charakter. David wird in der
Bereitschaft gezeigt, mit der Schleu-
der Goliath zu töten - auch ein Sinn-
bild der Vorherrschaft des freien Bür-
gertums der Stadt.
An einem anderen in der Galle-
ria del David ausgestellten (unferti-
gen) Werk kann man wunderbar die
Arbeitsweise Michelangelos sehen:
„Die Gefangenen“. Er arbeitete sich in
den Stein hinein, indem er mit einem
Relief begann und nach und nach zur
anderen Seite vorpirschte. Als Vorla-
ge diente ihm immer ein Gipsmodell
in der für die Figur vorgesehenen Grö-
ße, sodass Mitglieder seiner Werk-
statt auch feinere Hauarbeiten aus-
führen konnten.
In den Florentinersälen seitlich
der Galleria del David sind Gemälde
des 15. Jh. zu sehen, in den Byzan-
tinersälen Werke aus dem 13. und
14. Jh., darunter ein „Baum des Le-
bens“ aus den Händen Pacino di Bo-
naguidas (1310) und Werke von Tad-
deo Gaddi.
μ Via Ricasoli 58-60, Tel. 055 2388612,
www.polomuseale.firenze.it, Di.-So.
8.15-18.50 Uhr, Eintritt 6,50 €
(Online-Reservierung 4 € zusätzlich)
zurück, wurde aber von Michelozzo
Mitte des 15. Jh. mit der Klosteran-
lage gänzlich umgestaltet und 1678
barockisiert. 100 Jahre später pass-
te man die Fassade dem Umbau an.
Man beachte das Gemälde „Madon-
na del Baldachino“ (1509) rechter
Hand am zweiten Altar vom zweiten
malenden Mönch des Klosters, Fra
Bartolomeo.
Der Eingang des Museums liegt
rechts der Kirche. Man gelangt unmit-
telbar in den Kreuzgang „Chiostro di
Sant'Antonio“, von ihm in die Pilger-
herberge, in der die Tafelbilder von
Fra Angelico ausgestellt sind. In der
Nordecke des Kreuzganges befindet
sich Fra Angelicos Fresko „Hl. Domi-
nikus am Fuße des Kreuzes“ mit ei-
nem Gekreuzigten, der idealisiert das
Aufopfernde symbolisiert. Fast an der
Ostecke geht es in den Kapitelsaal
mit dem bedeutendsten Werk An-
gelicos: „Christus am Kreuz mit den
Schächern“.
Im kleinen Refektorium ist das
„Letzte Abendmahl“ von Domeni-
co Ghirlandaio zu sehen, das er ge-
nau so auch für den Cenacolo di Og-
nissanti (s. S. 42) malte. Die Loggia
und die mehr als 40 Klosterzellen
des Dormitoriums im Obergeschoss
haben die Klosterbrüder unter Anlei-
tung Fra Angelicos und auch er per-
sönlich mit Fresken geschmückt.
Jede Zelle hat ihr Thema, direkt an
der Treppe befindet sich Fra Angeli-
cos Fresko „Die Verkündigung“. Wer
auf den Spuren Savonarolas wan-
delt: Seine Zelle und zugleich Erin-
nerungsstätte ist die Nr. 13 (außen
ein Ablass Leos X.). Eindeutig Angeli-
co zugeschrieben werden können die
Zellen 1 (Christus vor Magdalena),
3 (Verkündigung), 6 (Verklärung), 7
(Verhöhnung), 9 (Krönung Mariä) und
Zelle 10 (Tempeldarstellung).
à SAN MARCO *
[O6]
Die Fresken des Dominikanerklosters
malte der Mönch Giovanni da Fiesole,
wegen seiner herrlichen Gemälde
auch „Fra Angelico“ genannt - der
„Engelgleiche“.
Von Giovanni (1387-1455) sag-
te man, dass er nie den Pinsel in die
Hand genommen habe, ohne zu be-
ten, und dass er nie den Gekreuzig-
ten gemalt habe, ohne dass Tränen
seine Wangen benetzten.
Die kleine und einfache Kirche
geht auf das ausgehende 13. Jh.
 
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