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Ý ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM
(MUSEO ARCHEOLOGICO
NAZIONALE) **
Þ PIAZZA UND KIRCHE SANTIS-
SIMA ANNUNZIATA **
[O7]
[O7]
Der Platz gehört zu den schönsten
der Stadt, nicht nur wegen der klaren
Linien der Gebäude, sondern weil er
sich dem Trubel in der Stadt zu ent-
ziehen vermag.
Keine Geschäfte, keine Lokale,
keine Cafés, keine Buden, hingegen
entspanntes Verweilen auf den Stu-
fen vor den Arkadengängen. Am 25.
März aber, dem Tag von Mariä Ver-
kündigung, ist alles anders, die Festa
SS. Annunziata, religiöses und Volks-
fest in einem, tobt über den Platz
(s. S. 13).
An der Nordseite des Platzes steht
das Spedale degli Innocenti (auch ein
Museum), in dem früher die Waisen-
kinder eine Heimat erhielten. Die Me-
daillons zwischen den Arkadenbögen
von Andrea della Robbia verweisen
auf die ursprüngliche Bestimmung.
Auf alle Fälle sollte man einen Blick
in die Chiesa SS. Annunziata werfen,
die sich von außen ausgesprochen
bescheiden zeigt und kaum als Got-
teshaus zu erkennen ist. Die Mutter-
kirche des 1234 von Florentiner Adli-
gen gegründeten Servitenordens wur-
de 1444 von Michelozzo umgestaltet,
um ein passendes Gotteshaus für das
Bildnis der Jungfrau Maria zu schaf-
fen, das 1252 von einem Mönch des
Ordens begonnen und von einem En-
gel vollendet worden sein soll.
1447 baute man die Vorhalle
Chiostrino dei Votivi an, um die zahl-
reichen Gaben an das wundertätige
Bildnis auszustellen. Der Freskenzyk-
lus der Vorhalle teils zum Leben des
S. Filippo (um 1510) u. a. von Andrea
Im 1620 erbauten Palast der Groß-
herzogin Maria Magdalena von Öster-
reich ist seit 1880 eine der weltweit
bedeutendsten etruskischen Samm-
lungen zu sehen.
Die Basis für das Museum bildeten
die Sammlungen der Medici und der
Lothringer Fürsten, die man aus den
Uffizien ä hierher brachte. Die Fun-
de aus etruskischer Zeit machen den
Löwenanteil aus.
Eines der Highlights der Ausstel-
lung ist die 80 cm hohe, bronzene
„Chimäre von Arezzo“, 1553 ausge-
graben und von Cosimo I. sofort sei-
ner Sammlung einverleibt, datiert
wird sie auf das 5. Jh. v. Chr. Vorne
ist sie Löwe, in der Mitte Ziege und
hinten Schlange. Die 1845 bei Chi-
usi entdeckte, damals noch intak-
te „Françoisvase“ (benannt nach ih-
rem Finder) in der Vasenabteilung
gilt als eines der schönsten Werke
attischer Keramik. Die Bemalung er-
folgte im 6. Jh. v. Chr. in schwarz und
zeigt zahlreiche Inschriften und Bil-
der (darunter „Siegesreigen des The-
seus“, „Hochzeit des Peleus“, „Tötung
von Troilos durch Achill“). Die Sprün-
ge entstanden 1900, als sie ein Mu-
seumsangestellter in 637 Scherben
zerschlug. Den „Idolino“, die Ehren-
statue eines Athleten, hat man 1530
bei Pesaro gefunden. Wurde sie frü-
her als Original aus dem 5. Jh. v. Chr.
eingeschätzt, gilt sie heute als im Al-
ten Rom hergestellte Kopie. Die Ägyp-
tische Abteilung zeigt Papyrusrollen,
Sarkophage und natürlich Mumien.
μ Piazza Santissima Annunziata 9b,
Tel. 055 23575, Mo. 14-19, Di. u. Do.
8.30-19 Uhr, Mi., Fr./Sa./So. 8.30-14
Uhr, Eintritt 3 €
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