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beenden die Völkerwanderung. Unter
ihrem König Alboin marschieren sie aber
nicht nur mit Truppen, sondern nehmen
gleich Frau, Kind und Kegel mit - weit
über 150.000 Menschen.
Römische Rente
Florenz entstand als Veteranenkolo-
nie Roms. Die alten Krieger erhielten
Land weit weg von Rom und konn-
ten sich nicht mehr unzufrieden auf
dem Forum Romanum zusammen-
rotten. Zudem sicherten sie kampf-
erprobt die Provinzen, machten das
Land urbar und füllten die Speicher
des Reichs - eine rundum gelungene
Lösung des Rentenproblems.
FRÜHES MITTELALTER
572 In Pavia wird Alboin sesshaft und er-
setzt die römischen Besitzverhältnisse
durch eine feudalistische Struktur -
Grundstein für die Entstehung der
dezentralen Stadtstaaten. Byzanz, Ver-
treter der alten Besitzstrukturen, lässt
Alboin ermorden.
774 Ein Jahr zuvor hat eine päpstliche
Abordnung Karl den Großen um Hilfe
gegen die Langobarden gebeten. Er
erkennt einen neuen Wirkungskreis für
sich und seine Nachkommen, lässt los-
marschieren und im Sommer sind die
Langobarden unter König Desiderius be-
siegt. Pavia ist erobert, Karl gründet das
Frankenreich.
800 Karl wird durch Papst Leo III. römi-
scher Kaiser. Florenz erhält eine neue
Wehrmauer.
814 Karls Sohn Pippin wird König von
Italien und Bayern.
11. Jh. Der von den Karolingern eingesetzte
Markgraf der Toskana, Hugo der Große,
erklärt Florenz zu seiner Residenzstadt.
1055 erhält sie Reichsunmittelbarkeit
und wird Stadtstaat. Florenz vergrößert
den Machtbereich und prägt den ersten
Florin der Welt, eine Feingoldmünze mit
3,65 g Gewicht.
(von Rom nach Genua), Via Volterrana
(von Fiesole nach Volterra) und Via
Pisana (von Spina nach Pisa) sorgt für
Aufschwung.
250 Die zunehmende Christianisierung
führt unter Kaiser Decius zu Christen-
verfolgungen.
3. Jh. Kaiser Diokletian macht die Stadt
zum Verwaltungszentrum der Provinz
Tuscia et Umbria.
SPÄTANTIKE
391 Der heilige Ambrosius von Mailand
überzeugt Kaiser Gratian, den christli-
chen Glauben zur Staatsreligion zu erhe-
ben. 393 wird Florenz Bischofssitz, Am-
brosius weiht die Chiesa San Lorenzo Ì
zur Kathedrale.
5./6. Jh. Die Zeit der Völkerwanderungen
beginnt. Byzanz (Ostrom) erstarkt, streckt
seine Hand aus nach den weströmischen
Provinzen und Florenz versinkt in der Be-
deutungslosigkeit. Germanische Völker,
von den Hunnen aus ihren angestamm-
ten Gebieten gedrückt, verteilen sich in
ganz Europa. Florenz wird mehrfach von
den Goten überrannt.
568 Die Langobarden, ursprünglich aus
dem Raum des heutigen Mecklenburg
und zwischenzeitlich im Donauraum
als Vasallen Ostroms siedelnd, erobern
nahezu die gesamte Halbinsel und
STADTSTAAT
12. Jh. Der Adel und die reichsten Bürger
werden in die Lenkung der Geschicke der
Stadt eingebunden. 1138 wird erstmals
ein Konsul benannt, der erste 1PEFTU·
(eine Art Bürgermeister) ist für 1158
verbürgt. Der Weg ist frei für die mächti-
gen Geschlechter, für die Entstehung der
 
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