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in weitem Kreis ein Straßenring, den
ohne Genehmigung mit dem Fahr-
zeug zu überschreiten mit hohen Buß-
geldern geahndet wird (s. S. 102).
Ein gefälliges Braun herrscht vor,
die Quader aus pietra serena - dem
typischen, feinkörnigen Sandstein der
Toskana - wurden in großen Mengen
in der Umgebung gehauen. Gleißend
weißer Marmor setzt Kontrapunkte,
jahrhundertelang von Sohlen polierte
Steinplatten spiegeln tags die Sonne,
nachts den Laternenschein. Mit wa-
chem Auge sollte man auf die Details
achten, hier ein kleines Fassadenfres-
ko, dort ein Wappen aus Stein, Ringe,
in denen einst die Banner der großen
Familien steckten, Eisenarme, an de-
nen Leuchter hingen.
In der Hochsaison tummeln sich
mehr als 100.000 Besucher in der
Stadt, doch mit der Universität, ih-
ren zwölf Fakultäten und 60.000 Hö-
rern ist das Leben auch von zahllo-
sen Studenten mitbestimmt. Sie be-
völkern in Scharen die Straßen und
Plätze, hauchen ihnen ein wenig cha-
otisches, aber durchaus liebenswer-
tes Leben ein, malen für ein Zubrot
fantastische Gemälde aufs Pflaster,
musizieren und gaukeln.
Auch wenn ein oberflächlicher Blick
dies nicht vermuten lässt: Florenz ist
immer noch ein Ort, an dem die Flo-
rentiner ihr eigenes Leben führen
und den sie lieben, auf dessen Märk-
ten sie ihr Essen kaufen und wo sie
ihren Unterhalt verdienen. Florenz
ist schließlich die Hauptstadt der
Toskana, hier fallen die Entscheidun-
gen über die Geschicke der Region,
hier führen die Wirtschaftsbosse der
Toskana ihre Firmen - nicht zuletzt
die zur veritablen Industrie geworde-
nen Weinkellereien, die neben dem
Tourismus ganz beträchtlich zur (weit
über dem EU-Durchschnitt liegen-
den) wirtschaftlichen Kraft der Regi-
on beitragen.
VON DEN ANFÄNGEN
BIS ZUR GEGENWART
Die Geschichte von Florenz begann
im Alten Rom, das seine Veteranen
an den fruchtbaren Ufern des Arno
eine Kolonie gründen ließ. Dann kam
lange Zeit nichts, das frühe Mittelal-
ter war dunkel, nur Karl der Große
sorgte im 8. Jh. für Lichtblicke. Aber
so richtig ging es erst mit den Medici
im 15. Jh. los. Die Bankiersfamilie mit
ihrem Faible für Kunst schuf das Flo-
renz von heute.
ALTERTUM
1. Jt. v. Chr. Die fruchtbaren Böden der Tos-
kana werden zuerst von den Etruskern
genutzt, auch der Weinbau geht auf sie
zurück. „Tusci“ nennen sie die Römer.
Ab dem 3. Jh. v. Chr. Mit dem Aufstieg
Roms verschwinden die Etrusker nach
und nach - assimiliert von der jungen,
starken Nation, die immer weiter in Rich-
tung Norden vordringt.
90 v. Chr. Den Etruskern wird das römische
Bürgerrecht gewährt, ihre eigenständige
Kultur ist damit erloschen.
59 n. Chr. Römische Veteranen lassen sich
auf Veranlassung Julius Cäsars am Arno
nieder und nennen die Kolonie „Ager
florentinus“ - „Blühender Ort“. Die ver-
kehrsgünstige Lage an Via Cassia/Clodia
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