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zuwirken. Am 25. 11. 1956 macht sich die
Truppe mit einer Menge Material an Bord
der altersschwachen Yacht
Granma
von
Tuxpan aus auf die schicksalhafte Reise.
Der darauf folgende Kampf gegen das Re-
gime
Batista
dauert über zwei Jahre.
Im Guerillakampf in der cubanischen
Sierra Maestra wird
Che Guevara
zum
Kommandanten und
Vertrauten Fidel Cas-
tros.
Mitte 1957 sollte
Che
ein Schreiben
der Rebellen unterzeichnen und
Castro
sagte ihm, er solle mit „Commandante“ un-
terschreiben. Von einer Mitrevolutionärin
bekommt er dann den berühmten 5-zacki-
gen Stern geschenkt, den er sich an seine
schwarze Baskenmütze steckt.
1959, in der Sierra Escambray, lernt er die
Lehrerin
Aleida March de la Torre
kennen,
die den Bauern Lesen und Schreiben beizu-
bringen versucht. Sie verlieben sich und
Che
lässt sich von
Hilda
scheiden.
Hildita
bleibt in Cuba beim Vater.
Aleida
und
Che
heiraten im Juni 1959. Der Trauzeuge ist
wieder
Raúl Castro.
Aus dieser Verbindung
gehen vier Kinder hervor.
In den folgenden Jahren übernimmt er
wichtige Ämter in der cubanischen Adminis-
tration. 1959 wird er
Präsident der Natio-
nalbank Cubas,
1961-1965 Minister für In-
dustrie. Man erklärt ihn als zum „von Ge-
burt an cubanischen Staatsbürger“.
Che
Guevara
wird zum
Ideologen
der Revoluti-
onsregierung, hält dabei aber die Nähe zur
Bevölkerung. Trotz seines Asthmas schont
er sich selbst nie und geht bei der Umset-
zung seiner Theorien stets mit gutem Bei-
spiel voran. Seine Idee vom „neuen Men-
schen“ in einer gerechten Gesellschaft ver-
körpert er selbst (so der Mythos). Bald wird
er von der cubanischen Jugend als Vorbild
angesehen. „¡Seamos como el
Che!“,
ma-
chen wir es wie
Che.
Er hält sich viel im
Ausland auf, wodurch seine Beziehung zu
Aleida leidet. Auf einer Reise in die DDR
lernt er die Deutsch-Argentinierin
Tamara
„Tanja“
Bunke
kennen, die seine Dolmet-
scherin wird. Sie verlieben sich ineinander
und
Tanja
ist auch bei
Guevaras
Versuch da-
bei, die Revolution nach Bolivien zu tragen.
Der Einfluss
Guevaras
schwindet jedoch
zunehmend. Neben seiner gescheiterten
Wirtschaftspolitik waren persönliche und
ideologische Differenzen mit
Fidel Castro
Grund für die Entmachtung
Guevaras.
Er
geht ins
Exil.
1965 nimmt er am Bürger-
krieg im Kongo teil. Danach versucht er die
Revolution in Südamerika durchzusetzen.
Ziel des Kampfes soll die
Befreiung des
ganzen Kontinentes
sein. Unerkannt rei-
sen die Guerillas in Bolivien ein. Auch
Tanja
Bunke
ist als einzige Frau mit dabei. Die
Strapazen sind ungeheuer,
Tanja
wird krank
und muss in die Nachhut. Am 31. August
1967 wird die gesamte Nachhut von Regie-
rungstruppen erschossen. Auch
Ernesto
Guevara
gerät in einen Hinterhalt und wird
am 9. Oktober von Soldaten ermordet.
Nach offizieller Darstellung des Komman-
deurs Oberst
Joaquín Zenteno Anaya
er-
schossen Regierungssoldaten
Guevara
am
8. Oktober bei einem Feuergefecht im Val-
legrande, im Südosten Boliviens. Der mit
der Obduktion beauftragte Arzt,
Dr. Moises
Abraham,
sagte jedoch aus, dass
Guevara
erst am 9. Oktober 1967 verstarb. Er soll
zunächst, leicht verwundet, gefangen ge-
nommen und dann hingerichtet worden
sein - manche vermuten, auf Anordnung
der CIA. Eine seiner Forderungen war: „Ver-
nichtung des Imperialismus durch Beseiti-
gung seiner stärksten Bastion, der imperialis-
tischen Herrschaft der USA“. Der Tod
Gue-
varas
löste auf Cuba große Trauer aus. Re-
gierungschef
Fidel Castro
ordnete eine
dreißigtägige Staatstrauer an.
30 Jahre später, im Oktober 1997, kehr-
ten seine sterblichen Überreste nach Cuba
zurück. Obwohl er als Minister nicht glück-
lich agierte, galt er in Cuba immer noch als
Volksheld. Eine Viertelmillion Cubaner mit
Fidel Castro
an der Spitze defilierte an dem
in Santa Clara aufgebahrten Sarg vorbei.
Die Gebeine waren erst am 1. Juli 1997 in
Bolivien bei Ausgrabungen gefunden wor-
den. Am 5. Juli 1997 hatten argentinische
und cubanische Gerichtsmediziner be-
stätigt, dass es sich tatsächlich um
Che
Guevaras
Überreste handelte.