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gen Streitigkeiten 1789 zur
Kathedra-
le
geweiht. Der 35 x 35 m große Bau
besitzt eine barocke Korallenkalkfassa-
de und zwei asymmetrische Türme.
Alejo Carpentier
nannte sie „eine stein-
gewordene Musik“. Der östliche, grö-
ßere Glockenturm ermöglicht einen
Rundblick über die Stadt. Ursprünglich
wurde die Kirche der Heiligen Jung-
frau gewidmet, doch sie ist besser be-
kannt als die Kirche von La Habanas
Schutzpatron San Cristóbal bzw. als
Kolumbus-Kathedrale. Hier wurden
lange Zeit die sterblichen Überreste
von
Christoph Kolumbus
aufbewahrt,
als die Spanier seine erste Ruhestätte,
Santo Domingo, 1795 den Franzosen
überlassen mussten. 1790 gab es zwei
kirchliche Verwaltungsbezirke auf Cu-
ba: Im Osten herrschte der Bischof
von Santiago, während West-Cuba
dem Bistum La Habana unterstand.
Die große Glocke „San Pedro“ im
rechten Turm stammt aus Spanien und
ist sieben Tonnen schwer. „San Mi-
guel“, die kleinere, wurde in Matanzas
gegossen (Aufstieg 1 CUC).
Das interessante
Museo de Arte Co-
lonial
befindet sich im Palacio del
Conde de Casa Bayona. Das zwei-
stöckige Gebäude von 1720 liegt auf
der Südseite des Kathedralenplatzes
und ist ein typisches Haus für La Haba-
na. Es wurde für den Gouverneur
Louis
Chacón
erbaut und lediglich dem
Adeligen
Bayona
gewidmet. Später be-
herbergte es eine Zeitungsredaktion
und eine Rumfabrik, heute das Kolo-
nialmuseum. Hier kann man die alte
Einrichtung und eine sehenswerte
Sammlung von Haustüren mit Bunt-
glasfenstern
(rejas)
und
aldabones,
Türklopfern, bewundern. Außerdem
gibt es eine Kutsche des ehemaligen
Herren zu sehen. Geöffnet 10-18 Uhr,
Eintritt 2 CUC.
Der
Palacio de los Marqueses de
Aguas Claras,
seit 1963 besser be-
kannt als Restaurant
El Patio,
liegt an
der Ostseite des Platzes. Die schöne
Stimmung auf dem Platz zieht viele
Gäste an, die bei einer Erfrischung den
Musikern des Hauses lauschen. Im In-
neren kann man unter freiem Himmel
im üppig begrünten Patio speisen.
Unübertroffen zum Ausruhen ist der
schmale Balkon im 2. Stock. Unter
dem linken, etwas zurückspringenden
Haus von
Sebastian Peñalver
befand
sich ursprünglich die Zisterne, auf der
im 19. Jh. das Badehaus errichtet wur-
de. 1931 wurde die neobarocke Fassa-
de ergänzt.
An der Nordseite des Platzes liegt
die
Casa de Lombillo,
die 175 Jahre
der Familie
de los Pedrosos
gehörte.
Die Besitzerin heiratete den Bruder
des
Conde de Lombillo
und benannte
das Haus auf den besseren Namen
um. Daran schließt sich der
Palacio
del Marqués de Arcos
an, 1741 für
den Schatzmeister der Krone,
Diego
Peñalver Angulo,
gebaut. Er ließ einen
Teil der Gasse del Chorro für sein Haus
abreißen. In der Hauswand prangt der
löwenköpfige Briefeinwurf, der heute
noch benutzt werden kann.
In der Parallelstraße, der Mercade-
res, verdient das riesige
Wandbild
(Muralla)
Beachtung, das am letzten
Haus vor der Empedrado angebracht
ist. Hier hat man alle früheren Persön-