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Staatsrates, und damit Staatsober-
haupt, ist seit 1976 Fidel Castro.
Der Parteikongress wählt die 255
Mitglieder des Zentralkomitees. Diese
ernennen das 24-sitzige-Politbüro.
Carlos Lage fungiert als Vizepräsi-
dent des Staatsrats. Er ist Castros rech-
te Hand bei den Entscheidungen des
Líder Maximo.
Felipe Pérez Roque war vor seiner
Ernennung zum Außenminister sie-
ben Jahre lang Castros Privatsekretär.
Im Mai 1999 setzte der Comandante
en jefe ihn überraschend an die Stelle
von Roberto Robaina, der den Posten
seit 1993 inne hatte.
Nach Gesundheitsproblemen Cas-
tros wird sein Bruder sein Stellvertreter.
freien Bauernmärkte, die agromerca-
dos, wurden bedingt wieder zugelas-
sen. Diese ideologische Verwässerung
schuf in Castros sozialistischer Muster-
gesellschaft ein Zweiklassensystem.
Zurzeit unterhält Cuba diplomati-
sche Beziehungen zu 189 Ländern
und Handelskontakte mit mehr als 140
Ländern.
Revolutionäre gehen nie in Pension,
hat Fidel Castro einmal gesagt. Aber
sie sind nicht unsterblich. Wird das cu-
banische System von heute bestehen
bleiben, wenn der Máximo Líder nicht
mehr ist? Dazu der Vizepräsident des
Staatsrats, Carlos Lage: „Wenn Fidel
nicht mehr da ist, wird die Revolution
trotzdem fortgesetzt. Sein Abgang wird
gerade ihre Gültigkeit auf die Probe
stellen. ... Wir glauben, der Übergang
wird sich ganz natürlich vollziehen.“
Nach den Terroranschlägen vom
11. September 2001 gegen die USA
bezog Castro eindeutig Stellung: „Cu-
ba ist gegen den Terrorismus und ge-
gen den Krieg. Der Terrorismus stellt
heutzutage ein gefährliches Phäno-
men dar, das aus ethischer Hinsicht
nicht zu rechtfertigen ist und ausge-
merzt werden muss.“
Inzwischen hat Cuba die Zeichen
der Zeit erkannt und einen neuen Ex-
portartikel gefunden: ökologisch an-
gebauten Zucker. Die ersten 4200
Tonnen Biozucker wurden in der
Zuckerfabrik Carlos Baliño in der Pro-
vinz Villa Clara hergestellt.
Seit 2003 gehen preiswerte Solar-
anlagen cubanischer Produktion in
den Export. 1984 begann man in Pinar
del Río, im Auftrag der Russen Sonnen-
Aktuelle Politik
Bedingt durch die schweren wirt-
schaftlichen Probleme Anfang der
1990er Jahre gab es von Seiten der cu-
banischen Regierung Wiederannähe-
rungsversuche an die USA und eine
bedingte Öffnungspolitik.
Der „Socialismo tropical“ überlebte
dank einiger kapitalistischer Reformen,
die Castro unter dem Druck der Krise
zuließ. Ausländische Investoren wurden
angelockt. Sie gründeten inzwischen
400 Joint Ventures mit staatlichen Fir-
men, vor allem im Tourismussektor.
Die einschneidendsten Veränderun-
gen für die an gleiche Löhne gewöhn-
ten elf Millionen Cubaner brachte
1993 die Legalisierung des Dollarbe-
sitzes sowie die Zulassung selbststän-
diger Arbeit. Insbesondere die bereits
in den 1960er Jahren existierenden
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