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ker der Frühzeit nicht in der Lage, die Körnung des Scherbens gezielt
einzustellen.
Abbildung 2.3 zeigt eine stark vereinfachte Gliederung der verschie-
denen Tonkeramiken.
2.2 Technische Anwendungsfelder zwischen 1850 bis
1950
2.2.1 Tendenzen in der Entwicklung keramischer
Werkstofe
Bei der auf reiner Erfahrung beruhenden Kenntnis blieb es lange. Erst
als neue technische Entwicklungen ab Mitte des 19. Jahrhunderts nach
neuen Werkstoffen verlangten, untersuchte man bekannte Ton-Kera-
mikwerkstoffe auf weitere Eigenschaften. Außerdem entwickelte man
gezielt Keramiken mit bisher unbekannten Zusammensetzungen. Auf
tonige Erden wurde teilweise oder ganz verzichtet. Zu den damals neuen
Keramikwerkstoffen zählten spezielle Silikat-Keramiken (Kap. 4 ) , Oxid-
Keramiken (Kap. 5 ) und Nichtoxid-Keramiken (Kap. 6 ) . Der Einstieg
in die technische Nutzung erfolgte mit sehr unterschiedlichen Keramik-
Werkstoffen: technisches Porzellan, Grafit, Siliziumkarbid-, Korund-
und Steatit-Keramiken.
2.2.2 Neue Einsatzgebiete für Porzellan
Das seit 1709 in Meißen hergestellte Porzellan (Abschn. 2.1 ) weistEi-
genschaften auf, die über reichlich ein Jahrhundert nicht erkannt und in
ihrer Kombination nicht genutzt wurden. Es ist nicht nur weiß und für
Gase dicht, sondern bis etwa 1000 °C mechanisch stabil, äußerst korro-
sionsfest (außer gegen Flusssäure) und elektrisch isolierend.
Die ersten technischen Anwendungen von Porzellan erfolgten unter
Nutzung seiner chemischen Beständigkeit zunächst als Laborgeräte, vor
allem als großvolumige Becher, Kannen und auch als Mörser. Mit der
Entwicklung der Elektrotechnik und der Suche nach geeigneten elek-
trischen Isolierstoffen setzte Werner von Siemens erstmalig im Jahr
 
 
 
 
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