Travel Reference
In-Depth Information
struktur. Bis 1989 bei der Weltbank noch als Entwicklungsland geführt,
entwickelte es sich in den 1990er-Jahren nicht zuletzt mithilfe milliarden-
schwerer EU-Fonds recht schnell von einem rückständigen Agrarland zu
einer kleinen Industrienation.
Die Durchschnittsbürger kamen zu einem Wohlstand, von dem sie vor-
her nicht einmal zu träumen gewagt hatten. War in der Zeit der Diktatur
noch ausgeprägtes Sparen die Devise, so war jetzt Konsum bis zum Ex-
zess angesagt. Die Textil- und Autoindustrie wie auch der Schuhexport
florierten lange Zeit. Dagegen waren die Bauern und Fischer einmal mehr
die großen Verlierer der genormten EU-Vorgaben. In der Landwirtschaft
und Fischerei konnte und kann Portugal weder mit Spanien noch den an-
deren europäischen Konkurrenten mithalten. Einzig mit Kork (hier als
Weltmarktführer) und Wein ist es auf dem globalen Wirtschaftsmarkt ver-
treten. Die Regierungskonstellationen wechselten derweil zwischen So-
zialisten (PS) und Sozialdemokraten (PSD).
Portugal galt lange Zeit gar als ein Musterschüler Europas. Die 1990er-
Jahre waren Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs. 1998 war Lissa-
bon Veranstaltungsort für die erfolgreiche Weltausstellung Expo 98. Es er-
füllte die Vorlagen für den Eintritt in die Eurozone und setzte 2002 den
Übergang zur neuen Währung relativ problemlos um. 2004 war Portugal
Gastgeber einer gelungenen Fußballeuropameisterschaft. Die Globalisie-
rung und die damit verbundenen Probleme brachten das kleine Land je-
doch wieder ins Hintertreffen. Firmen wanderten ab, die Arbeitslosigkeit
Search WWH ::




Custom Search