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Gold“ brachte gute Umsätze. Es folgte die Inbesitznahme von Angola,
Kap Verde, Portugiesisch-Guinea und den Inseln São Tomé und Príncipe.
Unter König Manuel I. fand Vasco da Gama 1498 den lange gesuchten
Seeweg nach Indien. Portugal konnte sich somit das Handelsmonopol für
Gewürze zwischen Asien, Afrika und Europa sichern, was maßgeblich
zum Aufschwung des Landes beitrug.
Pedro Álvares Cabral, Abkömmling eines Adelsgeschlechts aus Belmon-
te in Zentralportugal, stieß im Jahr 1500 eher zufällig auf Brasilien, denn
auch er war auf dem Weg nach Indien. Er landete an der Küste Bahias in
Santa Cruz da Cabralia bei Porto Seguro, empfangen von mit bunten Fe-
dern geschmückten nackten Indianern. In einigen Büchern ist zu lesen, die
Indios hätten die portugiesischen Karavellen schon kilometerweit gero-
chen, so stark sei der Gestank der hölzernen „Ungeheuer“ gewesen. Die
Portugiesen ihrerseits waren überrascht von der absolut unschuldigen
Naivität der Eingeborenen und begannen, die Genitalien der Frauen und
Männer genauer zu studieren, was die Indios zum Erstaunen der weißen
„Os Lusíadas“ - mittelalterliches Entdeckerepos
DerverarmteAristokratundPoet Luís Vaz de Camões (1524-1580)war
ein literarischer Spross der Entdeckerepoche. Der Abenteurer erlangte
mitseinen1572gedruckten „Lusiaden“ („Os Lusíadas“) Ruhm.Einna-
tionales Heldenepos, das für Portugal die gleiche Bedeutung hat wie Ho-
mers „Odyssee“ für Griechenland oder Cervantes „Don Quijote de la
Mancha“ für Spanien.
Camões war bekannt als Lebemann und Haudegen: Er verlor ein Au-
ge bei einem Duell, saß mehrfach im Gefängnis und musste unzählige
Male wegen unrühmlicher Liebschaften flüchten. Siebzehn Jahre lang
begleiteteerdieSeefahreraufdenKaravellenundschriebseineErlebnis-
se in zehn Gesängen und über 8000 Versen nieder, eine mittelalterliche
Reisereportage in Gedichtform. Gleichzeitig sind die „Lusiaden“ eine
idealisierte Hommage an die Eroberer, gewidmet König Sebastião .
Luís de Camões erlebte Portugal sowohl als winziges Königreich wie
auchalskolonialeGroßmacht.ErbezeichnetePortugalals„lusitanisches
Haus“ und die Expansion seines kleinen Heimatlandes als „in die Welt
verstreuteportugiesischeSeele“.DerDichterstarbmit56Jahrenam10.
Juni1580 in Lissabon völlig verarmt an der Pest. Sein Todestag ist heute
portugiesischer Nationalfeiertag und seine „Lusiaden“ sind das wich-
tigste epische Werk Portugals.
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