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„Vícios“ - Alkohol, Rauchen, Drogen
Quem não bebe,não é homen. - „Wer nicht trinkt, ist kein Mann.“ Dieses
alte portugiesische Sprichwort hört man heute zwar eher selten, doch die
Trinkkultur ist nach wie vor hauptsächlich Männersache. Ein Gläschen
Wein zum Mittagessen, ein oder zwei zum Abendessen: Das ist eher die
Regel als die Ausnahme in dem traditionellen Weinbauland. Dazu kom-
men noch diverse Schnäpse zwischendurch. Aber auch Frauen greifen im-
mer öfter zum Glas. Die durch Alkoholkonsum verursachten Verkehrsun-
fälle und -toten sprechen für sich. Die Portugiesen belegen beim Alkohol-
konsum im europäischen Vergleich Platz vier der Tabelle.
Erst allmählich verändern Aufklärungsmaßnahmen und Präventionspro-
gramme des Gesundheitsministeriums das gesellschaftliche Bewusstsein.
Glücklicherweise ist das Komatrinken bei Jugendlichen in Portugal weni-
ger verbreitet als beispielsweise in England oder Deutschland, bisher sind
es die Erwachsenen, die vermehrt zur Flasche greifen. Nach öffentlichen
Angaben trinken mehr als 80 Prozent der Portugiesen regelmäßig Alko-
hol, zwanzig Prozent konsumieren ihn exzessiv. Das bedeutet, in Portugal
gibt es 1,8 Millionen Menschen mit einem chronischen Alkoholpro-
blem. Die Auswirkungen auf das soziale, berufliche und private Leben
stellen eine große Herausforderung an die portugiesische Gesellschaft.
Beim Rauchen macht sich das europäische Nichtraucherschutzgesetz
von 2007 mittlerweile positiv bemerkbar. Seit in Portugals Restaurants und
öffentlichen Einrichtungen nicht mehr geraucht werden darf, ist auch die
Zahl der Nikotinabhängigen rückläufig. Fast eine halbe Million Menschen
hörte seit 2007 auf zu rauchen, 22 Prozent der portugiesischen Raucher
gaben an, den Tabakkonsum reduziert zu haben. Dennoch sterben in Por-
tugal mehr als 12.000 Menschen jährlich an den Folgen des Rauchens, al-
len voran an Lungenkrebs. Im Alentejo und in Nordportugal gibt es tradi-
tionell die meisten Fumadores.
Der Konsum von illegalen Drogen wie HeroinoderEcstasy ist in den
letzten Jahren vor allem bei den Jugendlichen in Portugal etwas rückläufig
und liegt unter dem Durchschnitt der EU-Länder. Die Nutzung von Kokain
dagegen steigt an. Ein großes Problem sind die durch verunreinigte Na-
deln verursachten Infektionskrankheiten. Vor allem HIV-Infektionen brei-
ten sich u. a. deswegen in Portugal erschreckend schnell aus.
Kunsthandwerk: Manuel Baleizão arbeitet in der Keramikwerkstatt
„Olaria Lopes“ in São Pedro de Corval, dem Keramikzentrum Portugals
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