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Freimaurer versus Opus Dei
Beide Vereinigungen werden gern als Geheimbünde mit mythischen Ri-
tualen verklärt. Auch in Portugal wird über Opus Dei und die „Maçona-
ria“, wie die Freimaurerei dort heißt, kontrovers diskutiert. Gemeinsam
ist ihnen der bedeutende Einfluss ihrer meist elitären Mitglieder auf die
portugiesische Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Freimaurer
Freimaurervereinigungen gibt es in Europa bereits seit dem 18.Jh. Die
erste Großloge wurde 1717 in England gegründet. Der Name geht auf das
englische „freemason“ zurück, das sich auf organisierte Steinbildhauer
des 15.Jh. bezog. Die Symbole der Steinmetze gehören auch heute noch
zum Logo der Freimaurer. Derzeit gibt es etwa fünf Millionen Mitglieder
weltweit.BerühmteFreimaurerwarenu.a.dieamerikanischenPräsiden-
ten George Washington und Theodore Roosevelt, die Deutschen Sigmund
Freud und Gustav Stresemann, auch Johann Wolfgang von Goethe und
Wolfgang Amadeus Mozart gehörten der Gesellschaft an. Die Freimaurer,
in Portugal „Maçons“ genannt, verstehen sich als ein ethischer Bund mit
denGrundidealen Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Hu-
manität. Obgleich sich auch die Freimaurer auf christliche Grundlagen
stützen, sehen sie sich nicht als Religion oder religiöse Vereinigung.
In Portugal gibt es zwei Logen, den 1802 gegründeten „Grande Oriente
Lusitano“ und die 1996 neu formierte „Grande Loja Legal de Portugal“.
Persönlichkeiten wie der Marques de Pombal, Ex-Staatschef Mário Soares
Gleich danach kommen die Senhores Engenheiros (die „Herren Inge-
nieure“), abgekürzt Eng., die eine technisch ausgerichtete Universität ab-
geschlossen haben . Der derzeitige Premierminister José Socrates bei-
spielsweise ist Engenheiro Socrates, ebenso wie sein Parteifreund und Vor-
gänger Engenheiro António Guterres. Die Titel werden von der Bildungs-
elite auch dazu genutzt, sich vom Durchschnittsbürger und Volk (povo)
abzugrenzen. Auf Außenstehende wirkt es etwas merkwürdig, dass sich
die Politker im portugiesischen Parlament sehr förmlich ansprechen. Bei
Debatten benutzt man generell die Titel. Dem nicht genug, müssen der
Regierungschef und der Präsident des Parlaments mit Vossa Excellencia -
„Ihre Exzellenz“ - angesprochen werden. Das verhindert aber nicht die
möglicherweise darauf folgenden Schimpftiraden.
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