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„Pré-História“ - Vorgeschichte
Während der letzten Eiszeit um 40.000 v.Chr. kam ein neuer Mensch von
den Steppen Zentralasiens nach Südeuropa. Seine genetische Basis un-
terschied sich kaum von unserer heutigen: Cro-Magnon - Nomade, Jä-
ger und Sammler - bevölkerte auch die Iberische Halbinsel. Er traf ver-
mutlich auf die letzten Neandertaler, die im Laufe der Zeit ausstarben.
Dieser Homo Sapiens des Paläolithikums (Altsteinzeit) war anpassungsfä-
higer und weiter entwickelt als die Neandertaler. Wo er lebte, hinterließ
er zahlreiche Spuren seiner Kunstfertigkeiten wie Höhlenmalereien und
Zeichnungen.
Im Rahmen einer archäologischen Studie für einen in den 1950er-Jah-
ren geplanten Staudamm entdeckten Wissenschaftler eine Reihe prähisto-
rischer Ritzmotive von Hirschen, Auerochsen, Pferden und Gämsen auf ei-
ner Länge von über 17 Kilometern an Felswänden entlang des Flusses Côa
im Nordosten Portugals. Die Felsgravuren von Foz Côa sind die ältesten
Spuren menschlicher Besiedelung auf portugiesischem Territorium. Histo-
riker ordnen sie den Cro-Magnon-Menschen zu. Die Anzahl der Gravuren
und ihre Lokalisierung unter freiem Himmel machen sie einzigartig in
Westeuropa. Experten schätzen ihre Entstehung auf 28.000-18.000 v.
Chr., womit Foz Côa weltweit zu den bedeutendsten Kultplätzen des
Jungpaläolithikums zählt.
Dieses Puzzleteil der steinzeitlichen Menschheitsgeschichte auf portu-
giesischem Boden sorgte für eine jahrelange hitzige Debatte zwischen
Verfechtern des Staudamms und Verteidigern des historischen Erbes.
1995 beendete der damalige Premierminister António Guterres das Geze-
ter und stoppte den Bau. Drei Jahre später erklärte die UNESCO die Gra-
vuren von Foz Côa zum Weltkulturerbe. Hinterlassenschaften späterer
Steinzeitkulturen zwischen 5000 und 2000 v.Chr. finden sich praktisch im
ganzen Land von Nord bis Süd verteilt. Die meisten davon liegen im südli-
chen Alentejo: Hünengräber, Großsteingräber, Dolmen, Menhire, Stein-
kreise und -reihen. Am eindrucksvollsten ist der Kromlech von Almendres
bei Évora. Dort stehen 95 mannshohe Hinkelsteine im Kreis inmitten einer
Olivenhainlichtung. Experten vermuten eine heidnische Sonnenkultstätte
aus der Zeit um ca.5000-3000 v.Chr., womit der Cromeleque de Almen-
dres das älteste Megalith-Monument der Iberischen Halbinsel wäre.
Citânia de Briteiros, älteste
keltiberische Ansiedlung in Portugal östlich von Braga
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