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Wie man sich bei einer privaten Einladung verhält, ist im Kapitel „Gast-
freundschaft“ näher dargelegt worden. Da Ihnen das Begrüßungszeremo-
niell aber auch beim Betreten des Restaurants widerfährt, sei es hier noch
einmal kurz wiederholt: Der Gastgeber (Restaurantbesitzer) sagt „ Ho¥ gel-
diniz“ (wörtlich: „Sie kommen zur Freude“, d. h. „Sie bringen Freude“), der
Gast antwortet mit „ Ho¥ bulduk“ („Ich habe die Freude gefunden“).
Man bedankt sich mit „Te¥ekkür ederim/ederiz“ („Ich/Wir danke(n) Ih-
nen“). Gibt es einen Grund zur Entschuldigung, weil man z. B. jemanden
im Gewühl angerempelt hat, so sagt man „ Pardon“, bittet man um einen
Gefallen oder eine Auskunft, so beginnt man mit „ Afferdersiniz“ („Ent-
schuldigen Sie, ...“).
Bei der Verabschiedung sagt der Weggehende „ Allaha ismarlad£k“ (ge-
sprochen: Allahs'maladik ) , der/die Bleibende(n) „Güle güle!“
Wenn Sie - der Verzweiflung nahe, ins kalte Europa zurückkehren zu
müssen - ihre türkischen Freunde am Flughafen mit den Worten „ Tekrar
görü¥elim“ („Lasst uns bald einander wiedersehen!“) verabschieden, wird
Ihnen die Antwort sicherlich etwas Trost spenden: „ In¥allah!“ - „Möge
Gott es so fügen!“
Kinder
Ausländische Besucher können nur staunen. Was die Kleinen (insbeson-
dere Jungen) sich in der Türkei so alles erlauben dürfen, grenzt für viele
Europäer an pädagogische Selbstaufgabe. Egal, ob der kleine Pascha ge-
rade den Tisch im Restaurant „aufmischt“ oder bis 12 Uhr nachts den mü-
den Erwachsenen auf dem Schoß herumspringt, egal, ob er dem Onkel
die Nase verrenkt oder jauchzend vor Freude der flüchtenden Katze den
Schwanz ausreißen will - er genießt (fast) Narrenfreiheit. Und wehe, der
oder die Kleine fällt einmal hin und beginnt zu schreien - ein Wettlauf ums
Trösten setzt ein, es wird geschunkelt, geküsst und geschaukelt, Bonbons
und Süßigkeiten verteilt, bis das Kind zum Entzücken der Erwachsenen
wieder erste Lachanfälle von sich gibt.
Im Ernst: Viele westliche Beobachter fragen sich, wie es die türkischen
Eltern schaffen, ihre Kinder als kleine Könige grenzenlos zu verwöhnen
und doch fast immer „anständige“ und „gut erzogene“ Erwachsene aus
ihnen zu machen.
Neugierige Kinder überall
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