Travel Reference
In-Depth Information
Falls Sie einmal z. B. beim Scheckwechseln in einer kleinstädtischen
Bank in Ostanatolien in puncto Warten auf eine kleine Geduldsprobe ge-
stellt werden, so bleiben Sie freundlich und ruhig ( sab£r ); ein Wutanfall wird
die Situation nicht verbessern - eher das Gegenteil! Dies gilt allgemein im
Umgang mit Behörden und anderen offiziellen Autoritätspersonen.
Sollte Ihnen von Ihren Gastgebern oder guten Bekannten der unter Tür-
ken übliche Wangenkuss angeboten werden, so ist das natürlich kein rich-
tiger Kuss, sondern ein Wange an Wange legen - erst die eine, dann die
andere Seite.
Beim Fotografieren von Personen sollte man vorher um Erlaubnis fra-
gen; vor allem ältere Menschen können hier sehr empfindlich sein. Frauen
lassen sich natürlich eher von einer Frau denn von einem fremden Mann
zum Fotoobjekt machen, es sei denn - in Touristengebieten kommt das
vor - es winkt eine Bezahlung.
Gruß- und Höflichkeitsformeln
Schon wer nur die grundlegenden Begrüßungsformeln der türkischen
Kultur beherrscht, kann sicher sein, dadurch Erstaunen und Anerkennung
zu ernten. Wichtig ist, dass man sich bemüht, nicht dass man perfekt ist.
Das erste Wort einer Begrüßung ist entweder das allgemeine „ Merhaba“
(„Guten Tag! Sei(en) (Sie) gegrüßt!“) oder eine der Tageszeit entspre-
chende Anrede: „ Günaydin“ („Guten Morgen“), „Iyi günler“ („Guten Tag“)
oder Iyi ak¥amlar („Guten Abend“). Diese Ausdrücke werden auch beim
flüchtigen Gruß, z. B. beim Betreten eines Ladens oder Büros, benutzt.
Mit den beiden letzten Ausdrücken - „ Iyi günler, Iyi ak¥amlar“ (hier im
Sinne von „Noch einen schönen Tag/einen schönen Abend“) - kann man
sich auch wieder verabschieden; der Angesprochene wird den Gruß er-
widern. „ Iyi ak¥amlar“ kann auch benutzt werden, wenn man zu Bett geht
und sich von den Zurückbleibenden verabschiedet (seltener „ Iyi geceler“ ) .
Eine weitere (eher traditionell-religiöse) Begrüßungsform stellt der Gruß
des Ankommenden „ Selâmünaleyküm“ („Friede mit euch“) dar; die bereits
Anwesenden antworten mit der umgedrehten Wortfolge „ Aleyküm selâm
(„Friede mit dir“).
Fällt die Begrüßung breiter aus, wird nach obigem Gruß ein „Nas£ls£n£z?“
(„Wie geht es Ihnen?“) hinzugefügt, worauf der Angesprochene antwortet
„Iyiyim“ („Mir geht es gut“), um dann die rein formelle Frage zurückzuge-
ben: „Siz nas£ls£n£z?“ („Und wie geht es Ihnen?“) Prompte und garantierte
Antwort: „Ben iyiyim, te¥ekkür“ („Danke, mir geht es gut“). Wie es den bei-
den wirklich geht, interessiert hier nicht. (Der Ausdruck „Nas£ls£n£z?“ wird
bei guten Bekannten, die sich „duzen“ zu „Nas£ls£n?“ verkürzt.)
Search WWH ::




Custom Search