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neVersuchungstoße,diemichdanndochnichtweiterbringt. Weißt Du,
diese Frauen mit ihrem Lachen und ihren offenen Kleidern machen dich
ganz verrückt.“
AmEndediesesKapitelswerdenSieverstehen,dasssichhinterdenkur-
sivgedrucktenSätzen nicht nur Mehmets Meinungen, sondern die ei-
ner ganzen Kultur verbergen.Wobei Mehmet übrigenseinäußerstsym-
pathischerjungerMannist,demichtiefeEinblickeindieKunstdesTep-
pichknüpfensundderReligiositätver danke.UndderinseinemUrteilüber
westlicheTouristinnensehrvieldifferenzierterundverständnisvollerargu-
mentiertalsvieleandereMänner.Aberkeinerkannausseinerkulturellen
HautundvieleUrlauberinnenahnennochnichtmal,wasdieMänneran
derPromenadeinsgeheimübersiedenken.
Im Zentrum der islamischen Sexualtheorie (die eine gewisse Entspre-
chungauchinchristlichenMittelmeerländernfindet)stehtdieÜberzeu-
gung,dassdie Frau ein sexuell übermächtiges Wesen darstellt.Simpel
gesagt:FrauenbesitzeneinephysischeAttraktion,dersichderMannnur
schwererwehrenkann.
DerindiesemSinnezentralearabischeAusdruck fitna findetsichauch
imTürkischen (fitne): SeineBedeutungreichtvon„Versuchung“,„verfüh-
rerische Schönheit“ bis hin zu „Aufruhr“, „Aufstand“, „Unfrieden“ und
„Chaos“.Die Frau ist prinzipiell Fitne, d.h.siebesitzteineverführerische
Anziehungskraft,die,wennsienichtkontrolliertwird,schnelldenfami-
liärenundsozialen„Unfrieden“,dasgesellschaftliche„Chaos“,nachsich
zieht.DasVerhältniszurFrauistalsoambivalent:Sieisteinerseitsdastief
begehrteGut(dementsprechendieWortedesPropheten:„IchliebeFrau-
enundDüfteammeisten“), 62) andererseitsdieQuellefürStreitundUn-
frieden(sodiewarnendenWorteausgleichemMund:„DenMännernha-
beichkeineschädlichereZwietrachthinterlassenalsFrauen“.) 63) DieFrau
(oderSexualität)gleichtsoeinersüßenFrucht,derenGenussgewisseRe-
gelnund„Zubereitungsmechanismen“erfordert,daansonstendieGefahr
einerMagenverstimmungodergar-vergiftungbesteht.
AndersalsdasChristentum,dasaufgrundseinerhistorischtiefverwur-
zeltenKörperfeindlichkeitSexualitätpersealsetwasNegatives,mindes-
tensaberAnrüchigesdargestellthat,bejahtderIslamausdrücklichdiese-
xuellenBedürfnisse,undzwar sowohlbeimMannwiebeiderFrau.„Sie
[die Frauen] sind euch ein Kleid, und ihr [die Männer] seid ihnen ein
Kleid.“Die Ehe ist der einzig legitime Ort für das Ausleben der sexuel-
len Bedürfnisse. Insofernstelltsienichtnureinegewünschtegesellschaft-
licheInstitution,sondernaucheinen„gesunden“ZustandfürMännerund
Frauendar.DennnichtausgelebteSexualitätbirgtimmerdieGefahrvon
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