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chen“ Platz verwandelt werden sollte,
was aber bis 1619 dauerte. Insgesamt
drei Mal wüteten danach Feuer (1631,
1670, 1790) und beim letzten Wieder-
aufbau begrenzte man die Gebäude auf
insgesamt drei Etagen.
1848 wurde das Reiterstandbild von
König Felipe III. zentral in der Mitte des
Platzes postiert. Hier fanden immer wie-
der wichtige Ereignisse wie Krönungs-
zeremonien und Stierkämpfe (noch bis
1878) statt und es wurden auch Urteile
der Inquisition vollzogen. Mehrere rund-
geschlossene Sitzbänke unterhalb der
hübschen Laternen erzählen mit plasti-
schen Bildern die Geschichte der Plaza
Mayor.
Der Platz ist rechteckig und misst 129
mal 94 Meter, er ist komplett von drei-
geschossigen Wohnhäusern mit insge-
samt 237 Balkonen umgegeben. Neun
Tore führen auf den Platz, das bekann-
teste dürfte der Arco de Cuchilleros in
der südwestlichen Ecke sein. Auffällig
ist hier besonders der große Höhenun-
terschied zwischen dem Platz und der
unten verlaufenden calle de los Cuchil-
leros, wo sich eine regelrechte Kneipen-
zone ausbreitet. An der Nordseite des
Platzes steht mittig das Gebäude Casa
de la Panadería (Bäckerei), an dem ei-
nige Bildnisse angebracht sind, die der
Künstler Carlos Franco anfertigte. Sie
stellen Allegorien der Zeit dar (Vergan-
genheit, Zukunft, Heute), außerdem wer-
den Klima, Wind, Hitze, Regen und Erde
thematisiert.
Heute befinden sich im unteren Be-
reich diverse Lokale, die in der warmen
Jahreszeit alle auch draußen Tische und
Stühle haben, sodass die Plaza Mayor
eine einzige riesige Terrasse bildet.
µ Metro: Sol
Ð Mercado
de San Miguel ** [B4]
Der Mercado de San Miguel ist eine sehr
schöne Markthalle mit viel Glas und ei-
ner wunderbaren Eisenkonstruktion aus
den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Sie
befindet sich am gleichnamigen Platz,
ganz in der Nähe der Plaza Mayor Ï . Er-
baut wurde die Halle zwischen 1913 und
1916 und sie ist heute die einzige Markt-
halle ihrer Art in Madrid.
Ein offener Markt auf der Straße wur-
de an dieser Stelle schon immer abge-
halten, aber Ende des 19. Jahrhunderts
setzte sich allmählich die Erkenntnis
durch, dass doch mehr auf hygienische
Standards geachtet werden müsse. Des-
halb wurde diese überdachte Halle ge-
baut, in der man den Händlern auch
fließendes Wasser bieten konnte - ne-
ben dem unerlässlichen Schatten. Die-
se Markthalle florierte gut 80 Jahre lang,
dann begann ein leichter Rückgang und
Supermärkte mit ihrem riesigen Angebot
wurden zu einer echten Konkurrenz. Als
der Markt kurz vor der Schließung stand,
entschied man sich für einen radikalen
Neuanfang. Vorbild sollte die Markthal-
le La Boqueria in Barcelona sein und der
Umbau ist tatsächlich gut gelungen! Heu-
te werden hier Qualitätswaren verkauft,
es gibt viele und vor allem vielfältige gas-
tronomische Angebote und es werden
sogar kulturelle Events organisiert. Und
optisch ist die Markthalle sowieso ein
Genuss.
µ Plaza de San Miguel s/n, Metro: Ópera,
www.mercadodesanmiguel.es, geöffnet:
Mo.-Mi., So. 10-24 uhr, Do.-Sa. 10-2 uhr
F Klein und barock: die Plaza de la Villa
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