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Im Innenraum staunt man zunächst
über die schiere Größe. Licht fällt durch
immerhin 800 Fenster, sodass es recht
hell ist. Der Hauptaltar in der Capilla
Mayor ist ein beeindruckendes Kunst-
werk, ein Schnitzwerk aus Lerchenholz,
geschmückt mit Goldplättchen. Er stellt
auf fünf Ebenen Szenen aus dem Neu-
en Testament dar, erschaffen in sechs
Jahren (1498-1504) von einigen der
besten Holzschnitzer ihrer Zeit. Der Altar
wird von einem prächtigen Gitterwerk ge-
schützt, das von Francisco de Villalpan-
do in zehnjähriger Arbeit gestaltet wurde.
Der gegenüberliegende Chor zählt zu
den schönsten seiner Art. Er besteht aus
zwei Sitzreihen mit insgesamt 120 hand-
geschnitzten Sitzen aus Nussholz. Die
untere Reihe schuf Rodrigo Alemán zwi-
schen 1498 und 1495, sie zeigt Szenen
der christlichen Eroberung von Grana-
da. Unterhalb der Sitze finden sich ganz
überraschend Szenen mit menschlichen
oder tierischen Figuren in humorvollen
Bildern, teilweise sogar in recht eroti-
schen Momenten. Die obere Reihe schu-
fen Felipe Bigarny und Alonso Berregue-
ta, hier sind verschiedene religiöse The-
men abgebildet. Der Chor wird von einem
prächtigen Gitter im Plateresken-Stil um-
schlossen, das von Domingo de Céspe-
des stammt. Die Sala Capitular zeigt
eine Sammlung von Bildern aller bishe-
rigen Bischöfe. Der Raum hat eine sehr
schöne Kassettendecke aus Holz aus
dem Jahr 1508.
Die Sakristei ist so üppig wie ein eige-
nes kleines Gemäldemuseum ausgestat-
tet, mit Werken von so bekannten Ma-
lern wie El Greco, Goya, Juan de Bergoña,
Rubens, Van Dyck und Carravaggio.
Der Tesoro (Schatzkammer) ist ein wei-
teres Museum mit wertvollen Kirchen-
schätzen wie liturgischen Gegenständen,
schmuckbesetzten Kreuzen und Kelchen
und Bildnissen der Jungfrau Maria. He-
rausragend aber ist die Prozessions-
Monstranz („Custodia Procesional“) von
Enrique de Arfe, erschaffen 1517-1524
aus Gold und Silber, die einmal im Jahr
zur Prozession von Corpus Christi (Fron-
leichnam im Mai bzw. Juni) die Kathedra-
le verlässt. Sie besteht aus 18 kg Gold,
183 kg Silber und ist mit 5600 Schmuck-
steinen besetzt.
Es gibt mehrere Seitenkapellen, dar-
unter auch die Capilla de los Reyes nu-
evos („Kapelle der neuen Könige“), die
zwischen 1531 und 1534 als Begräbnis-
stätte für verschiedene Könige errichtet
wurde. In der prachtvollen Capilla de San
Ildefonso (aus dem 14. Jh.) sind mehre-
re Kardinäle und Bischöfe bestattet. Die
Arbeiten am Kreuzgang dauerten von
1389 bis 1425. Die Wände zeigen einen
Bilderzyklus über das Leben der Heiligen
von Toledo.
µ c/ Cardenal Cisneros 1, Tel. 925222241,
Eintritt:8 €, geöffnet: Mo.-Sa. 10-18,
So. 14-18 Uhr
Y Plaza del
Ayuntamiento * [III C2]
Das Rathaus (Ayuntamiento) steht ge-
genüber der Kathedrale an der Pla-
za del Ayuntamiento. Auch hier dau-
erten die Bauarbeiten sehr lange: von
1575 bis 1703. Das Gebäude ist recht-
eckig gebaut und wird von Türmen
flankiert, dort befindet sich auch die
Touristeninformation.
Ebenfalls an diesem Platz steht der Bi-
schofspalast Palacio Arzobispal mit sei-
ner gotischen Fassade. Im 13. Jh. erhielt
der damalige Erzbischof vom König eini-
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