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San Franciscos Nebellegende
„Coastal fog reaching into the Bay, will
burn off by late morning, then clear skies
until late afternoon fog rolls in again.“ So
hört sich ein „normaler“ Wetterbericht in
San Francisco an. Der Nebel, der vom Pa-
zifik her lautlos in die Stadt zieht und ur-
plötzlich gegen Mittag wieder verschwin-
det, ist ein Markenzeichen und zugleich
beliebtes Gesprächsthema in der Stadt.
Gerade im Sommer gehört der Nebel zum
Alltag, die Sonne wärmt die Bucht dann
nur während weniger Stunden. Die San
Franciscans haben sich an den Nebel ge-
wöhnt und man macht sich beim Fog Cal-
ling Contest sogar einen Spaß daraus: Je-
des Jahr im September wetteifern insge-
samt 26 Nebelhörner rings um die Bucht
um den harmonischsten Klang.
Es wäre nicht San Francisco, wenn es
nicht auch über den Nebel eine Geschich-
te gäbe: Eines Nachts spielten der Wind,
der Nebel und der Teufel irgendwo in Süd-
kalifornien. Es war ihnen langweilig und
der Teufel schlug vor, nordwärts zu zie-
hen, um Freunde zu besuchen. Sie mach-
ten sich auf den Weg. Der Teufel formte
dabei die Küste, indem er große Steine ins
Meer warf und Buchten aushob. Am Gol-
den Gate, dem Zugang zur Bucht, mach-
ten die drei Rast. Während der Wind und
der Nebel schliefen, legte der Teufel Hör-
ner, Hufe und Schwanz ab und nahm ein
Bad im frischen Wasser der Bucht. Bei sei-
ner Rückkehr waren - oh Schreck - sei-
ne sämtlichen Utensilien verschwunden.
Zusammen mit seinen beiden Freunden
machte er sich auf die Suche - und machte
das Walross, die Ziege und den Berggeist
als Übeltäter aus. Da es dem Teufel bis heu-
te nicht gelungen ist, ihnen die Sachen wie-
der abzuluchsen, peitscht noch immer der
Wind über das Meer und hüllt der Nebel
alles ein, damit sich der „entblößte“ Teufel
ungestört unter die Leute mischen kann.
155sf Abb.: ex/Amy Snyder
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