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Die Erde bebt
lich der Bay Area und Cape Mendocino in
Nord-Kalifornien. Nach neueren Unter-
suchungen des US Geological Survey war
die Region zwischen Tomales an der Bode-
ga Bay über Sebastopol bis hin nach San-
ta Rosa im Sonoma County, nördlich von
San Francisco, am stärksten betroffen. Of-
fiziell fanden damals zwar „nur“ 498 Men-
schen in der Stadt den Tod, doch nach mo-
dernen Schätzungen dürften an die 3000
Menschen getötet worden sein. Der durch
das Beben ausgelöste Großbrand, der drei
Tage und drei Nächte wütete, zerstörte
über 12 km² Fläche (ca. drei Fünftel der da-
maligen Stadt) und etwa 28.000 Gebäude
waren betroffen.
Die rund 225.000 Obdachlosen mach-
ten sich noch zwischen rauchenden Rui-
nen an den Wiederaufbau und dieser
Optimismus, der die Stadt bis heute kenn-
zeichnet, führte zu einem sensationellen
Neubeginn: Ein Bauboom setzte ein, der
Hafen wurde vergrößert und mit der Pa-
nama-Pacific-Ausstellung 1915 feierte
man die Wiedergeburt San Franciscos.
2006 wurde mit einem Centennial Event
unter dem Motto „Commemorate, Celeb-
rate, Educate“ an die 100 Jahre zurück-
liegende Katastrophe erinnert und es fand
ein Seismologentreffen statt.
µ http://earthquake.usgs.gov/regional/
nca/1906/18april/index.php - umfas-
sende Infos des U.S. Geological Survey
zum Erdbeben von 1906 mit Fotos und
vielen Karten
µ http://earthquake.usgs.gov - Internet-
seite des U.S. Geological Survey zu
Erdbeben in den USA und aller Welt
µ „ShakeMaps“ (Karten der Erdbeben-
gebiete) gibt es unter http://earthquake.
usgs.gov/earthquakes/shakemap
Nicht nur klimatisch nimmt die San Fran-
cisco Bay eine Sonderstellung ein, auch geo-
logisch ist „die Hölle“ los. Durch Erdplat-
tenverschiebungen und Anstieg des Meeres-
spiegel entstand vor rund 30 Mio. Jahren,
zu Ende der letzten Eiszeit, eine Jura-Fels-
formation, der „Franciscan Complex“.
Die von Bergen umgebene Bay wurde da-
bei als Teil der Formation gebildet. Die
beiden Erdplatten - pazifische und nord-
amerikanische - sind jedoch seither nicht
zur Ruhe gekommen, sondern entlang ih-
rer Bruchstelle, der berühmt-berüchtigten,
fast 1000 km langen und entlang der West-
küste in Nord-Süd-Richtung verlaufenden
San-Andreas-Spalte, weiterhin in Bewe-
gung. Auf zähflüssigem Magma aufein-
ander zu- und aneinander vorbeidriftend,
verkanten und verhaken sich die beiden
Platten - und reißen ruckartig, wenn der
Druck zu hoch wird. Dabei wird Deforma-
tionsenergie freigesetzt und je nach Intensi-
tät kann es zu Erdbeben kommen.
Das letzte größere Beben am 17. Okto-
ber 1989 betraf mit seinen 7,1 Grad auf
der Richterskala vor allem die Region um
Embarcadero, Marina und den Cypress
Highway in Oakland, doch insgesamt
hielten sich die Schäden in Grenzen, nicht
zuletzt wegen der erdbebensicheren Nach-
rüstung bzw. Bauweise öffentlicher und
neuer Gebäude. Unvergessen, da weit ver-
heerender, sind hingegen die Erdstöße, die
am 18. April 1906 um 5.12 Uhr die Küs-
te mit einer Stärke von 8,25 (nach neues-
ten Untersuchungen 7,8) auf der Richter-
skala heimsuchten. Damals krachte es an
der San Andreas-Spalte auf rund 470 km
Länge zwischen San Juan Bautista süd-
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