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Wie die Stadt zu ihrem Namen kam
Es wäre nicht San Francisco, gäbe es
nicht selbst zur Herkunft des Namens
mehrere Versionen: Eine besagt, dass
der Name aus den zwei Worten „Sand“
und „Francisco“ entstanden sei. Dabei
handelt es sich aber nicht um den hei-
ligen Franziskus, sondern um einen al-
ten Mönch namens Jeremiah Francisco.
Er soll jeden Monat zum Grab eines Pa-
dres auf heutigem Stadtgebiet gepilgert
sein. Der konstante Wind in der Bucht
sorgte dafür, dass Francisco bei seiner
Rückkehr immer dick mit Staub und
Sand bedeckt war und ihn die Nachbarn
kaum wiedererkannten. Sie nannten ihn
scherzhaft „Sand Francisco“. Während
einer seiner Pilgerreisen starb der Mönch
und so soll der Name - mit im Laufe der
Zeit weggefallenem „d“ - auf den Ort
übertragen worden sein.
Wahr oder nicht, besser hält man sich
an die Fakten: 1776 gründeten die Spa-
nier am Golden Gate einen Militärpos-
ten, das Presidio, und Franziskanerpater
Junípero Serra veranlasste den Bau der
sechsten spanischen Mission in Kaliforni-
en, der „Mission San Francisco de Asis“.
1833 wurde eine Zivilsiedlung gebaut, sie
erhielt das Stadtrecht und wurde verkürzt
„San Francisco“ genannt. Mit dem Gold-
rausch im Jahr 1848 war das Nest in der
Bucht unter diesem Namen in aller Mun-
de und erlebte einen ersten Boom.
Allerdings hat die Stadt bei ihrem Na-
menspatron eine eher eigenartige Wahl
getroffen: Der heilige Franziskus war
wegen seines Idealismus und der Vernei-
nung des Materiellen, seiner Naturbezo-
genheit und seines tiefen Gottesglaubens
zur Legende und zum Ordensgründer ge-
worden. 1224 in Assisi verstorben, wurde
er 1228 heiliggesprochen. Ob es ihm wohl
recht gewesen wäre, als Namenspatron
für die gold- und geldgierige und nicht
immer sittenstrenge Stadt herzuhalten?
Die traumhafte Lage und die üppige Flo-
ra und Fauna hätten dem Naturliebhaber
andererseits schon gefallen ...
Küste verlaufende Coast Range und die
östlich, im Landesinneren gelegene Sierra
Nevada, die nordwärts durch die Cascade
Range fortgesetzt wird. Die beiden Berg-
züge umschließen das Central Valley, die
„Obst- und Gemüseschüssel“ des Staates
- eine fruchtbare Agrarregion.
Dieser Geografie entsprechen mehrere
Klimazonen und in Kalifornien ist deshalb
von alpinem über gemäßigtes bis zu sub-
tropischem Klima alles zu finden. Auch
die landschaftliche Vielfalt ist einmalig:
Meer und Berge, Wüsten und fruchtbare
Täler, Seen und Vulkane, Strände und Ski-
pisten - wo sonst gibt es das alles auf re-
lativ engem Raum? Den höchsten Punkt,
den Mount Whitney mit über 4400 m, und
den tiefsten, Bad Water im Death Valley
mit 86 m unter dem Meeresspiegel, tren-
nen nur gut 100 km. Mehrere Vulkane -
z. B. Mount Lassen, Shasta und Mammo-
th - und mehr als 420 Seen, die größten
und ältesten Bäume der Welt und fast
1250 km Küste - auf eine derartige Viel-
falt ist man sehr stolz.
Es sind zwei Alpträume, die im „Gol-
den State“, wie man das Kalifornien
nach dem Goldrausch in der Mitte des
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