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rundeten Fenstern - auf, ehe die üppi-
ge Fassade der Binet-Montessori School
(1715 Octavia) von 1929 ins Blickfeld
rückt. Neben der Buddhist Church of
San Francisco (1881 Pine/Octavia St.),
in römischem Barockstil von einem ja-
panischstämmigen Architekten erbaut,
befindet sich die St. Francis Xavier Ro-
man Catholic Mission for the Japanese,
ein einfacher Bau im Missionsstil aus
den 1930er-Jahren mit sehenswertem
Garten.
Etwas für Architekturfreunde ist das
Viertel westlich des Japan Center. Das
Western Addition YWCA (1830 Sutter
St.) wurde 1912 von der Architektin Julia
Morgan erbaut und ist im Inneren weit-
gehend originalgetreu erhalten. Das Ja-
panese Cultural & Community Center
of Northern Califonia daneben entstand
1987 als Treffpunkt verschiedener Or-
ganisationen. In der kreuzenden Webs-
ter Street steht das Vollmer House (Nr.
1735-1737), 1885 von Joseph Cather
Newsom im Eastlake-Stil, mit dreidimen-
sional erscheinender „Gingerbread“-Fas-
sade aus Redwoodholz erbaut. An der
Kreuzung Bush/Webster St. befindet
sich das Stanyan House (2006 Bush),
eines der ältesten Häuser der Stadt aus
dem Jahr 1852, und nur wenige Schrit-
te entfernt folgt die sehenswerte Bush
Street-Cottage Row, eine prächtige An-
sammlung von zwölf Wohnhäusern im
Italianate Style aus den 1870er-Jahren
(2101-2125 Bush St.).
µ Anfahrt: Bus 38 oder 38L sowie 2 und 3
(„Laguna“)
7 Castro **
[C8]
„Take a walk on the wild side“, lautet
die Parole in Castro, dem Viertel, das
als „Gay Capital of the World“ gilt. Steht
Haight-Ashbury synonym für die Hippie-
Bewegung, hat sich Castro als Zentrum
der homosexuellen Kultur einen Na-
men gemacht. Das Herz schlägt an der
mit Grünanlagen neu gestalteten Harvey
Milk Plaza, über der weithin sichtbar die
Regenbogenfahne weht.
Der Kern von Castro erstreckt sich
südlich der Market entlang der Castro
Street bis Noe Valley, konzentriert zwi-
schen Market und 20th Street. Castro ist
Teil des Eureka Valley, das zusammen
mit dem Noe Valley einst zu der riesigen
Ranch San Miguel gehörte. Dieses Land
war dem mexikanischen Bürgermeister
José de Jesús Noe 1845 zugestanden
worden. Mit den Yankees kamen die Im-
mobilienspekulanten und der vormals
mexikanische Großgrundbesitz fiel aus-
einander. Nur die Namen der einstigen
Besitzer wie „Noe“, „Castro“, „Sanchez“,
„Valencia“ oder „Guerrero“ tauchen noch
in den Straßennamen auf.
1864 kaufte die Eureka Homestead
Association Grundstücke und errichte-
te kleine viktorianische Häuser. Mit dem
Anschluss an den öffentlichen Nahver-
kehr 1887 setzte dann ein reger Zuzug
von Arbeiter- und Mittelklassefamilien,
speziell aus Deutschland, Skandinavien
und Irland, ein. Junge Leute lösten die
blue-collar worker (die Arbeiter) ab und
ab den 1950er-Jahren und 1960er-Jah-
ren waren es Homosexuelle aus der Mit-
telklasse, die sich ansiedelten und die
Häuser renovierten. Das Viertel entwi-
ckelte sich zur „Gay Capital of the World“
und um 1975 dominierten hier die Män-
F Das Castro Theatre (s. S. 55) ist eines
der architektonischen Wahrzeichen des
Schwulenviertels
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