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Financial District
Bank of California im Jahr 1866 (Califor-
nia/Sansome St.).
Die Goldfunde hatten überhaupt erst
das Aufblühen einer Stadt und das Auf-
kommen viktorianischer Architektursti-
le zur Folge, doch bereits vor 1900 ent-
standen zugleich die ersten Stahlbeton-
hochhäuser wie das Chronicle Building
(Market/Kearny St.) von 1889. 1904
begann die Society for the Improvement
and Adornment of San Francisco sich für
eine gezielte Stadtplanung einzusetzen
und die Architekten Burnham und Ben-
nett lieferten 1905 einen grandiosen,
wenn auch utopisch-überdimensioniert
anmutenden Plan. Den daraufhin ein-
setzenden Bauboom bremste selbst das
Erdbeben von 1906 nicht wesentlich.
Man verwendete die Stahlgerüste einiger
damals im Bau befindlicher Hochhäuser
einfach weiter. Der Wiederaufbau nach
1906 hatte zudem eine positive Seite:
das Zustandekommen einer einheitlich
gestalteten Innenstadt. Erst der Börsen-
zusammenbruch von 1929 bremste die
Bauwut bis in die 1960er-Jahre, dann
kamen neue Konzepte zum Tragen: Man
baute höher und mit Garagen, gleichzei-
tig entstanden aber auch Parks, Plazas
und Dachgärten.
An die Zeiten nach dem Beben erin-
nert heute nur noch der Jackson Square,
der liebevoll renoviert wurde. „Jackson
Square“ bezeichnet keinen Platz, son-
dern das Viertel um Jackson und Mont-
gomery Street und heißt eigentlich „Jack-
Der Financial District fällt durch seine
moderne Skyline, die sich um die Trans-
america Pyramid Ñ gruppiert, ins Auge.
Hier schlägt das wirtschaftliche Herz der
Stadt, hier befinden sich viele Restau-
rants und einige Shoppingcenter, wohin-
gegen Museen rar sind. Viele bedeuten-
de Firmen unterhalten hier ihre Nieder-
lassungen bzw. zentralen Büros: Twitter,
Wikimedia Foundation (Wikipedia), Wells
Fargo Bank, Pacific Gas & Electric, Bank
of the West, Del Monte Foods, Transa-
merica (Versicherung), Gap oder Levi
Strauss.
Das Zentrum bildet seit dem Gold-
rausch die Montgomery St., allerdings
befand sie sich im 19. Jh. noch direkt
an der Waterfront. Später schob sich
der Quai immer weiter nach Osten und
Straßen wie die Commercial, Clay und
Washington Street wurden auf den al-
ten Docks erbaut. Heute durchzieht
die Montgomery als „Wall Street of the
West“ den Business District, der von
Market Street, Kearny Street und Broad-
way bis hin zum Embarcadero reicht.
Es fällt schwer, sich vorzustellen, dass
sich hier einmal ein Hafen befand, der
mit den Goldfunden 1849 schlagartig
boomte und den Bau eines Geschäfts-
zentrums, genannt instant city, nach
sich zog. Der Hafen entwickelte sich zum
amerikanischen Haupthafen der West-
küste, Handelsschiffe mit Produkten aus
aller Welt wie Seide aus China, Kohle aus
England und anderen Waren aus Hong-
kong, aber auch Immigranten aus allen
Erdteilen kamen hier an. Schon früh sie-
delten sich, bevorzugt entlang der brei-
ten California Street, auch Banken an,
den Anfang machte die William Ralstons
F Alt und Neu im Financial District
repräsentieren Columbus Tower
(Sentinel Building) und Transamerica
Pyramid Ñ
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