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Stuttgart für Genießer
und Gastronomen und Produzenten
sich vernetzen. Unter den heimischen
Erzeugnissen sind neben Wein und
Filderkraut insbesondere das Schwä-
bisch-Hällische Landschwein und das
Hohenloher Rind zum Begriff gewor-
den. Auch Produkte von der Schwäbi-
schen Alb in Bioqualität wie Alb-Lin-
sen, Alb-Dinkel, der Büffelkäse Alb-
zarella und Fleisch vom Alb-Lamm
werden gemeinsam vermarktet - Tra-
ditionspflege geht hier ganz mit der
Zeit. Von der urigen Weinstube bis
zum modernen Bistro reicht die Band-
breite ansprechender Lokale, die sich
der regionalen Küche verschrieben
haben, mal mit mehr traditioneller,
mal mit innovativer Tendenz.
µ www.echtalb.de, www.schmeck-den-
sueden.de, www.made-im-laendle.de
Feinschmecker kommen in der Re-
gion Stuttgart ganz auf ihre Kosten,
nicht nur in den mehr als ein Dutzend
Sternelokalen, sondern auch sonst
regt sich eine vielfältige und ambiti-
onierte Gastronomieszene.
Essen und Trinken
Die schwäbische Küche ist bekannt
dafür, ausgesprochen wohlschme-
ckend zu sein. Die Nationalgerichte
wie Käsespätzle und Maultaschen
sind denn auch auf den Speisekarten
allgegenwärtig. In manchen Weinstu-
ben und schwäbischen Wirtshäusern,
die etwas auf sich halten, gilt sogar:
„Mir kennad au Hochdeitsch, mir wel-
lad bloß net“. Dann muss sich der Zu-
gereiste so etwas wie Brägela eben
als „Bratkartoffeln“ erklären lassen.
Zu den Klassikern unter den regio-
nalen Gerichten gehören auch Zwie-
belrostbraten, Flädlesuppe, Fleisch-
küchle (Frikadellen), Bubespitzle
(Schupfnudeln aus Kartoffelteig) mit
Sauerkraut und Gaisburger Marsch,
ein gehaltvoller Eintopf. Maultaschen
werden in Brühe oder mit geschmelz-
ten (geschmolzenen) Zwiebeln ser-
viert, dazu gibt es Kartoffelsalat.
Nicht jedermanns Sache sind Saure
Nieren und Kutteln. Wer auf Süßes
steht, sollte unbedingt den Träubles-
kuchen probieren (den schwäbischen
Johannisbeerkuchen), Ofenschlupfer
(einen süßen Auflauf), Pfitzauf (ein
Soufflée) oder je nach Saison auch
Hollerküchle (ausgebackene Holun-
derblüten) oder Apfelküchle.
„Schmeck den Süden“, „Made im
Ländle“ oder „Echt Alb, echt gut“ hei-
ßen Initiativen in Baden-Württemberg,
mit denen der Trend zu regionalen
Qualitätsprodukten unterstützt wird
Die Weine des Südwestens, insbe-
sondere der Trollinger als leichter
Tischwein, hatten lange keinen gu-
ten Ruf. Inzwischen haben zahlrei-
che Winzer Ehrgeiz entwickelt und
bauen die heimischen Rebsorten zu
qualitativ hochwertigen Weinen aus.
In manchen Lokalen spiegelt sich die
Einschätzung noch beim Einschen-
ken wider: Den einfacheren Vierteles-
wein trinkt man aus dem Weinseidel
mit Henkel, den edlen Tropfen aus
dem Weinglas mit Stiel. Doch auch
das Niveau lokaler Gewächse steigt,
hier wie anderswo besinnen sich in-
novative Winzer auf Terroir, also auf
die heimische Tradition und Eigen-
art. Der nicht mit einem Wort zu über-
setzende französische Begriff um-
fasst zugleich Erde, Boden (Durch-
lässigkeit und -feuchte), Landschaft,
F In Stuttgart heißen Weinberge
„Wengert“ und die Winzer
„Wengerter“ (Weingärtner)
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