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Rom für Architektur- und Kunstfreunde
Egal ob Kaiser, Päpste, Diktatoren oder
Könige: Seit der Gründung Roms vor
fast 2800 Jahren war die Bauwut sei-
ner jeweiligen Herrscher nahezu uner-
sättlich. Triumphbögen, Kirchen und Pa-
läste wurden errichtet, um Untertanen
oder auch politische Gegner und Fein-
de zu beeindrucken, ihnen zu schmei-
cheln oder ihnen gar zu drohen. Dabei
entstand die prächtigste Architektur des
Abendlandes. Kommen Sie mit auf eine
Zeitreise durch 2500 Jahre Kunst- und
Architekturgeschichte, die man nirgend-
wo so kompakt vorfindet wie in Rom.
Die Faszination des alten Rom mit sei-
nen Cäsaren, von denen die ganze da-
mals bekannte Welt beherrscht wur-
de, entdeckt man am besten im Pan-
theon Í , einem Tempel aus dem 1. Jh.
n. Chr. Auf dem Forum Romanum Ò
können Architekturfreaks den Grund-
riss der Basiliken studieren, römische
Zweckbauten, die Vorbild für den spä-
teren christlichen Kirchenbau waren. Die
Kaiserforen Ì und Marktplätze, die sich
die jeweiligen Kaiser bauen ließen, ver-
mitteln noch heute einen Eindruck vom
alltäglichen Leben im alten Rom.
Was für die römischen Kaiser galt, traf
auch auf die nachfolgenden Herrscher
Roms, die Päpste, zu. Auch sie versuch-
ten, mit den Mitteln der Architektur ihre
Anhänger zu beeindrucken und ihren Ide-
en Ausdruck zu geben. Das Mittelalter
war geprägt von bürgerkriegsähnlichen
Auseinandersetzungen in Rom um die
Position des Papstes. Trotzdem entstan-
den auch in dieser Zeit bedeutende Bau-
werke wie die Kirchen Santa Maria > in
Trastevere und San Clemente Õ . In San
Clemente sollten Sie unbedingt gewesen
sein: Die Kirche ist auf den Fundamen-
ten eines römischen Hauses errichtet
worden, das man besichtigen kann.
Viele Kirchen wurden im Mittelalter re-
stauriert und mit den sogenannten „cam-
panili“, hohen Glocken türmen, versehen,
so z. B. Santa Maria in Cosmedin Ü .
Im 13. Jahrhundert schließlich wurde
der damalige Sitz der Päpste, der Late-
ranpalast × , renoviert und aufwendig
ausgebaut.
Mit dem Ende des Mittelalters und
dem Beginn der Renaissance erleb-
te Rom eine tiefgreifende architektoni-
sche Veränderung und damit einen Auf-
schwung wie sonst keine Stadt in Europa.
In nur 100 Jahren entstanden 54 neue
oder renovierte Kirchen, 60 Adelspaläs-
te, Wohnhäuser für 50.000 bis 70.000
Einwohner und 30 neue Straßen. Selbst
vor den Überresten des antiken Rom
machte die Spitzhacke der päpstlichen
Bauherren nicht halt. Die Steine für die
Tiberbrücke Ponte Sisto etwa stammen
aus dem Kolosseum.
Rom sollte eine „Wiedergeburt“ (Re-
naissance) erleben und ein Gegenge-
Ausflug nach Ostia Antica
Ein Besuch in Ostia Antica R , der ehe-
maligen Hafenstadt des alten Rom, etwa
25 Kilometer außerhalb des Stadtzent-
rums, ist überaus empfehlenswert. Die
Stadt ist sehr gut erhalten und vermittelt
einen einmaligen Eindruck vom Alltags-
leben im alten Rom. Wer schon einmal
Pompeji gesehen hat, wird sich wundern,
warum Ostia Antica nicht mehr Populari-
tät genießt.
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