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Sofort nach der Machtergreifung Mus-
solinis 1924 trat der Faschismus als dik-
tatorischer Bauherr in der Hauptstadt
Italiens auf. Es sollte das Zentrum eines
neuen italienischen Imperiums geschaf-
fen werden, in dem sich die Politik in der
Architektur widerspiegeln sollte.
Aber auch Mussolini wurde von den
Archäologen in seiner Bautätigkeit ge-
bremst. Wirkliche Repräsentationsarchi-
tektur konnte in der Innenstadt nicht ent-
stehen, weil bei Bauarbeiten immer wie-
der antike Mauern gefunden wurden, die
erst einmal ein Veto der Archäologen her-
vorriefen. Der Architekturtheoretiker Giu-
seppe Pagano hat noch einen anderen
Aspekt hinzugefügt: Es sei unmöglich, in
der römischen Innenstadt etwas wirklich
Modernes zu bauen angesichts „der er-
lauchtesten Kadaver, die einem von al-
len Seiten auf die Schultern fallen.“
Den faschistischen Spitzhacken blieb
nichts anderes übrig, als an den Rand
der Stadt auszuweichen. Am Scheitel-
bogen des Tibers westlich der Milvischen
Brücke, zu Füßen des Monte Mario, ent-
stand in den späten 1920er-Jahren ein
bedeutender Komplex faschistischer
Großarchitektur.
wurde erst in den späten 1950er-Jah-
ren wieder aufgenommen, als das gan-
ze Areal für die Olympischen Sommer-
spiele von 1960 umgestaltet wurde.
Neue Sportstätten entstanden, wie das
Stadio Flaminio und der Palazetto del-
lo Sport. Heute beherbergt ein Teil des
faschistischen Foro Italico die römische
Sportuniversität.
Westlich der Tiberbrücke hinter dem
Obelisken, der einst zu Ehren Mussoli-
nis aufgestellt wurde und auf dem heu-
te noch die Aufschrift „Mussolini Dux“
(Mussolini Führer) zu lesen ist, steht das
Fußballstadion, in dem die römischen
Fußballvereine AS und Lazio Rom ihre
Heimspiele absolvieren. Während der
WM 1990 wurde die deutsche Fußball-
nationalmannschaft hier Weltmeister.
Etwa 200 Meter weiter nördlich befin-
det sich das Stadio dei Marmi mit seinen
gewaltigen Marmorfiguren, die in einem
Oval rings um die Sportstätte aufgestellt
sind. Dahinter erhebt sich das gewaltige
und gut gesicherte Außenministerium,
ein rechteckiger Klotz, der ein Beispiel
dafür ist, wie hässlich die Architektur Ita-
liens in den 1930er-Jahren sein konnte.
Mit 1320 Räumen ist es eines der größ-
ten Gebäude Italiens.
µ Zum Foro italico, fahren Sie am besten mit
der Metrolinie A bis Anagnina und steigen
dann in den Bus Nr. 32 zum Foro italico um.
M Foro Italico **
[II a1]
Mussolini übertrug der faschistischen
Jugendorganisation Balilla die Aufgabe,
auf einem Gelände von 300 Hektar ei-
nen Sportpark zu errichten, der den Na-
men Foro Mussolini tragen sollte. Erst
nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt das
Gelände den Namen Foro Italico. Es ent-
standen eine Akademie für Wehrertüch-
tigung, zwei Stadien sowie Wettkampf-
stätten für verschiedene Sportdiszipli-
nen. Die Bautätigkeit an der Ponte Milvio
Wenn Sie ein Stückchen Richtung Süden
gehen, kommen Sie zu einer neuen, aus
Stahl gebauten Fußgängerbrücke, die in
das Stadtviertel Flaminio führt. Folgen
Sie immer geradeaus der Via Guido Reni.
In der Straße befindet sich auf der rech-
ten Seite (Hausnummer 31a) eine schö-
ne Markthalle, in der Sie sich mit beleg-
ten Brötchen für den weiteren Verlauf
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