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Von Genauigkeit der Planung spre-
chen auch die baulichen Details der Stra-
ße: Sie war 4,15 m breit und damit auch
für Gegenverkehr geeignet, begrenzt von
1,50 m breiten Bürgersteigen, die man
sich als mit Steinen eingefasste Trampel-
pfade vorstellen muss. In regelmäßigen
Abständen von etwa 14 km befanden
sich Poststationen zum Pferdewechseln,
Übernachten oder Essen. Alles mutet wie
eine antike Autobahn an und steht für
ein Rom, das gerade im Begriff war, die
Weltherrschaft zu erobern.
Während der ständig wachsenden Be-
drohung des Imperiums durch die Ger-
manen in nachchristlicher Zeit wollten
die Römer den Feinden auf keinen Fall
Versorgungs- und Unterschlupfmöglich-
keiten vor den Toren Roms bieten. Des-
halb ließen sie die Straße veröden.
Die ursprüngliche Via Appia hatte ih-
ren Ausgangspunkt an der Porta Cape-
na, die in republikanischer Zeit ein Stadt-
tor Roms bildete. Heute kennzeichnet
die Piazza di Porta Capena [H10] inmit-
ten der Stadt die Stelle, an der das Tor
einmal gestanden hat. Um das richtige
„Appia-Feeling“ zu bekommen, sollte
man seinen Rundgang gleich hier begin-
nen. Für einen Spaziergang zur Appia An-
tica mit ihren Gräbern, urchristlichen Ka-
takomben und der Gedenkstätte für die
335 von den Deutschen erschossenen
Italiener sollte man einen ganzen Tag
veranschlagen.
µ Mit der Metrolinie B fährt man bis Circo
Massimo, geht dann am FAO-Gebäude vor-
bei und stößt nach etwa 50 Metern auf die
Piazza di Porta Capena. Hier geht rechts die
Via delle Terme ab.
µ Eine andere, nicht uninteressante Möglich-
keit ist die Annäherung an die Appia über
das Tal der Caffarella (Metrolinie A bis Col-
li Albani). Durch eine der Seitenstraßen in
Richtung Via latina gelangt man in das
riesige Caffarellatal. Von hier aus bis zur Via
Appia muss man mit gut zwei Stunden rech-
nen. Dieser Weg ist nur leuten zu empfehlen,
die gut zu Fuß sind.
µ Für Fußmüde fährt der Bus 218 entlang der
Via Appia und der angrenzenden Stadtteile
und endet dann schließlich an den Fosse Ar-
deatine I .
Der archäologische Park an der Via Appia
Jahrelang diente das Gebiet zwischen der Via
Appia und dem Caffarellatal als Müllablade-
platz und Spekulationsobjekt. Genauso lange
währt der Kampf verschiedener umweltschutz-
gruppen gegen den Missbrauch des Gebiets.
Nach mittlerweile mehr als 12 Jahren, so lange
gibt es schon ein Gesetz über die Gründung des
Parks, sind erste zaghafte Maßnahmen in Kraft
gesetzt worden, die das insgesamt 3500 Hekt-
ar große Gelände dauerhaft schützen sollen. An
Sonn- und Feiertagen ist der Autoverkehr ein-
geschränkt. umweltschutzgruppen organisie-
ren an den Wochenenden Fahrradtouren ent-
lang der Via Appia.
µ Vor der Hausnummer 58 ist der Verleih von
Zweirädern 9.30-17 uhr geöffnet. Eine Fahr-
radtour über die Appia, auch wenn die Stra-
ße manchmal in altersbedingtem Zustand
ist, kann nur wärmstens empfohlen werden.
information unter Tel. 06 5126314.
µ informationen über den archäologischen
Park sind unter Tel. 06 5135316 erhältlich.
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