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Weg frei für die Raubzüge in den Nahen
Osten und Nordafrika. Der in der Nähe
von Rom liegende Hafen von Ostia wur-
de erst später in Betrieb genommen. Die
Beute musste also über die 584 km lan-
ge Straße nach Rom geschafft werden.
An der Appia wurden in altrömischer
Zeit die Angehörigen der bedeuten-
den Familien begraben. Ein altes Ge-
setz schrieb den Römern vor, ihre Toten
vor den Toren der Stadt zu beerdigen.
Trauerzüge geleiteten die Verstorbenen
zu ihren Grabstätten. Die Totenmaske
wurde während des Trauerzuges von
Leuten getragen, die an Größe und Aus-
sehen dem Verstorbenen ähnlich wa-
ren. Diese kleideten sich dann auch in
entsprechende Gewänder: War der Ver-
storbene ein Konsul oder Prätor, so tru-
gen sie eine Toga mit Purpursaum, war
er etwa Zensor, so bekleideten sie sich
mit einem Gewand aus Purpurstoff. Die
Überreste der alten Grabstätten entlang
der Appia Antica künden noch heute von
der einstigen Begräbnisstätte.
Noch etwas zu der Reisegeschwindig-
keit auf römischen Straßen: Der spe-
ziell für Caesar angefertigte, gefederte
Wagen konnte pro Tag 150 Kilometer
zurücklegen; zudem konnte der Staats-
chef seine Korrespondenz auf der Fahrt
erledigen.
Ein makabres Detail zur Appia: Cras-
sus ließ nach dem Sieg über Sparta-
kus die bei den Kämpfen gefangenen
aufständischen Sklaven an der Via Ap-
pia kreuzigen. In römischer Genauigkeit
ließ er auf der über 200 Kilometer lan-
gen Strecke bis Capua alle 200 Meter
ein Kreuz errichten als Mahnung an alle,
die Ähnliches im Schilde führen sollten -
ein Symbol für die Sachlichkeit und Här-
te der Römer.
es eine romfeindliche Bewegung gab, die
mit den Samnitern sympathisierte, konn-
te durch den Bau der Appia endgültig an
Rom angebunden werden. Die Römer
konnten nun in dem durch die Appia er-
schlossenen Gebiet neue Kolonien grün-
den oder bereits bestehende verstärken.
Schon 190 v. Chr. führte die Via Appia
bis Brindisi, dem Tor des Orients. Damit
war für den römischen Imperialismus der
N Ewiges Pflaster: die Via Appia wurde
vor 2300 Jahren fertiggestellt
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