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blieben. Teilweise tut sich die Schweizer-
garde sogar schwer, ihr Plansoll von 110
Mann zu erfüllen, weil sich in der Schweiz
kaum noch Rekruten zum Dienst melden.
Auch die Tatsache, dass einmal im Jahr
ein Feuerstoß aus einem MG abzugeben
ist, verweist auf den doch etwas anachro-
nistischen Charakter der Garde.
Zudem hat die Schweizergarde ihr Si-
cherheitsmonopol im Vatikanstaat längst
verloren; auch die Gendamerie und die
Polizei kümmern sich um die Sicherheits-
belange des Kleinstaats.
Aber natürlich sind noch mehr unsicht-
bare italienische und vatikanische Sicher-
heits- und Geheimdienstkräfte im Einsatz,
seit sich das „Bedrohungsbild“, so Kom-
mandeur Mäder, geändert habe. Das sei
aber nicht erst seit den Terroranschlägen
vom 11. September 2001 so, schon das At-
tentat auf Johannes Paul II. im Mai 1981
war eine Zäsur.
Wer Schweizergardist werden will,
muss zwischen 18 und 25 Jahre alt, katho-
lisch, ledig und unbescholten sein - und er
muss den Dienst in der Schweizer Armee
abgeleistet haben. Während der zweijähri-
gen Dienstzeit müssen die Soldaten - offi-
ziell - in absoluter Keuschheit leben.
Über Details der Arbeit spricht Mana-
ger Mäder nicht gerne. Aber Geistliche sei-
en schwierige Kunden, so viel gesteht er
ein, die nicht immer Verständnis für die
Sicherheitsmaßnahmen aufbrächten. Na-
türlich sind die Männer in den histori-
schen Renaissance-Uniformen von Zeit zu
Zeit auch als unauffällige Herren im ita-
lienischen Maßanzug mit Knopf im Ohr
unterwegs.
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