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Auf dem Weg zum Heiligen -
die Seligsprechung von Johannes Paul II.
Wie wird man eigentlich zu einem Hei-
ligen? Und was ist der Unterschied zwi-
schen einem Heiligen und einem Seligen?
Ausgesprochen wird die Heiligsprechung
vom jeweiligen Papst. Besonders eifrig bei
der Heiligsprechung war der 2005 ver-
storbene Papst Johannes Paul II. Wäh-
rend seiner 22-jährigen Amtszeit machte
er 482 Menschen zu Heiligen. Von seinem
Nachfolger Benedikt XVI. wurden gera-
de einmal 45 Menschen heiliggesprochen.
Wen mag es da wundern, dass auch Jo-
hannes Paul II. auf dem besten Wege ist,
ein Heiliger zu werden.
Zunächst wurde der Anwärter seligge-
sprochen, eine wichtige Etappe auf dem
Weg zur Heiligsprechung. Voraussetzung
ist, dass sich ein Wunder ereignet, dass
sich direkt auf den Anwärter bezieht. Im
Fall von Johannes Paul II. war das die
wundersame Heilung der französischen
Ordensschwester Marie Simon-Pierre
Normand. Die Frau litt seit vielen Jah-
ren an Parkinson, genau wie Johannes
Paul II. Nach seinem Tod wurden ihre Be-
schwerden so stark, dass sie in ihren Gebe-
ten immer wieder den verstorbenen Papst
um Hilfe bat. An einem Morgen im Juni
2005 wachte die Ordensschwester auf und
war auf wundersame Art und Weise ge-
heilt. Angeblich ist sie bis heute gesund,
obwohl eine Parkinsonerkrankung aus
medizinischer Sicht unheilbar ist. Kurzer-
hand stuften die Kirchenoberen die Hei-
lung als „Wunder erster Klasse“ ein, das
heißt einen wissenschaftlich belegten Ein-
griff Gottes in die Gesetze der Natur. Na-
türlich wurde die Heilung von Marie Si-
mon von Kirchenkritikern in Zweifel ge-
zogen - vermutet wurde, dass die Franzö-
sin nie an Parkinson erkrankt war. Aber
Benedikt XVI. ließ sich davon nicht beein-
D Petersdom
(Basilica di San Pietro) *** [C6]
Egal ob katholisch oder nicht: Wer den
Petersdom gesehen hat, muss einfach
beeindruckt sein von dem gewaltigen
Innenraum, den im 16. Jahrhundert die
bedeutendsten Künstler der damals be-
kannten Welt schufen.
Der Legende nach soll dort, wo sich
heute die mächtige Kuppel des Peters-
doms erhebt, der heilige Apostel Petrus
gekreuzigt worden sein. Die zu seinem
Andenken errichtete Basilika, angeblich
befindet sich sein Grab unmittelbar unter
dem Hochaltar, wurde von Kaiser Kons-
tantin, dem ersten christlichen Kaiser
Roms, in Auftrag gegeben und 328 von
Papst Sylvester geweiht.
Obwohl die Päpste bis 1377 im La-
teranpalast × am anderen Ende der
Stadt residierten, blieb der Vatikan histo-
risch und moralisch die Wiege des Papst-
tums. Der heutige Petersdom, übrigens
die größte Kirche der Welt, wurde in 120
Jahren (1508-1628) auf den Ruinen der
ehemaligen Konstantinsbasilika erbaut.
Insgesamt beteiligten sich vier Künst-
ler an dem Bau: Bramante, Raffael, Mi-
chelangelo und Bernini. Papst Nikolaus
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