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hinter Trommlergruppen durch Rios
Straßen, jeder kann mitmachen. Auf
den Straßen von Ipanema um die Pra-
ça Gen. Osório, auf der Av. Atlântica
in Copacabana und auf der Av. Rio
Branco im Zentrum sind die meis-
ten Bandas anzutreffen. Eine der
besten ist dort die Banda Cordão da
Bola Preta, die ab Cinelândia startet
(Infos über die Bandas bei RIOTUR,
s. S. 99).
darf ab der Início do desfile (Startli-
nie) in Höhe der 2. und 3. Tribüne 80
Minuten dauern. Die Blocos können
bis zu 5000 Mitwirkende umfassen.
Jeder Bloco beginnt mit dem Abre-
Alas (Eröffnungsflügel), dem Banner-
träger der Sambaschule, dem Namen
der Schule und dem Thema. Dahinter
kommen die Comissão de Frente (das
Direktorium) und die Hauptabteilung
mit dem Carro Alegórico, dem Eröff-
nungswagen, der das Thema vorstellt
und symbolisiert. Auf den hohen Auf-
bauten der mit Händen geschobenen
Wagen tanzen Morenas entweder in
fantasievollen Kostümen oder so gut
wie nackt Samba. Nun folgt mit der
bis zu 800 Mann starken Ala da Ba-
teria das Herzstück des Blocos, eine
gewaltige Trommelgruppe, die im Takt
eines ohrenbetäubenden Dampfham-
mers auf ihre Basstrommeln häm-
mert. Die Ala mit den altehrwürdi-
gen, sich kreisend vorwärtsbewegen-
den Baianas in ihren Reifröcken ist
ein optischer Leckerbissen, bevor der
Mestre-Sala, der Tanzkönig, um die
bannerschwingende, tanzende Porta-
Bandeira, die Tanzprinzessin, wirbelt.
Der Mestre-Sala muss das Banner
während der Parade gegen die Kon-
kurrenten verteidigen, die versuchen,
es wegzunehmen. Mit hohem Kopf-
schmuck, bunten Straußenfedern
und kreisendem Bum-bum (Hinter-
teil) folgen die Dançarinas de Samba
(Samba-Tänzerinnen) mit den Pand-
eiros (Tambourin-Musikern). Neben
einem der nachfolgenden Plattform-
wagen läuft singend der Puxador, der
Vorsänger, der den Bloco mit seinem
Lied vorwärts treibt. Er stimmt immer
wieder den thematischen Samba do
Enredo, den musikalischen Ohrwurm
des Blocos an, der von allen mitge-
sungen wird. Die weißgekleideten Di-
retores de Harmonia (Ordner) versu-
Hexenkessel Sambódromo
Der Karneval in Rio als größtes Spek-
takel der Welt umfasst traditionell
den ursprünglichen Straßenkarneval,
die großen Bälle und die weltberühm-
ten Sambaparaden im Sambódromo.
Der 700 m lange Sambódromo
wurde 1984 auf Anregung des dama-
ligen Gouverneurs des Bundesstaa-
tes Rio de Janeiro vom Stararchitek-
ten Oscar Niemeyer als geschlossene
Betonarena mit Tribünen, Emporen
und Logen im nördlichen Stadtteil Es-
tácio erbaut. Die Intention war, die
gigantisch großen, instabilen Stahl-
rohrtribünen und das mit den Kar-
nevalsumzügen verbundene Chaos
während der viertägigen Wettbewer-
be abzuschaffen. Der kalte, glanzlose
Betonbau steht unter Denkmalschutz
und wurde inzwischen auf fünfzehn
Tribünen mit einer Kapazität von
90.000 Personen aufgestockt. Mehr-
sprachige Platzeinweiser, Durchsa-
gen und zahlreiche Sicherheitskräf-
te verhindern chaotischere Zustände.
Eine Eintrittskarte für einen guten
Platz sollte ein Jahr im Voraus reser-
viert und gekauft werden. Zwischen
der Parade am Sonntag und der am
Montag gibt es keinen Unterschied.
Die Concentração (Aufstellung) der
Sambaschulen erfolgt auf der Av.
Presidente Vargas, der Durchmarsch
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