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Rio de Janeiro im Karnevalsrausch
Die Karnevalszeit ist alljährlich der
Höhepunkt aller Festivitäten in Rio
und die Cariocas verfallen in eine
kaum vorstellbare Ekstase. Die Stadt
ist dann ausgebucht, Zimmerprei-
se explodieren, Taxifahrer schlagen
einen Karnevalszuschlag auf und
die Kellner scheinen im Taumel des
Carnavals die Rechnung zu schätzen.
Kurz: In Rio herrscht der Ausnahme-
zustand!
Der Carnaval und die Samba sind
in der Welthauptstadt des Carnavals
eng miteinander verbunden. Nach
Abschaffung der Sklaverei siedelten
die ersten freien Afrikaner auf den
Morros und zogen während der Kar-
nevalszeit mit ihren Trommeln tan-
zend durch die Stadt. 1916 eröffnete
mit Deixa Falar die erste Sambaschu-
le. Für die farbenprächtigen Umzüge
der ersten fünf Sambaschulen muss-
ten 1930 bereits ganze Straßenzüge
gesperrt werden, die Blocos („Blocks“
der Sambaschulen) treten seitdem im
Wettbewerb gegeneinander an.
Die Samba oder Semba („Bewe-
gung des Nabels“) der Bantu Ango-
las ist ursprünglich ein von Batuques
(Trommeln) begleiteter Ritualtanz zur
Partnerwahl. Der Ursprung der mo-
dernen Samba ist die Samba do Mor-
ro aus Rio de Janeiro, bei dem Blasin-
strumente verboten sind. Er ist das,
was in Brasilien am brasilianischsten
ist. Die Batucada ist eine Sambagrup-
pe mit Trommlern ohne Gesang, der
Enredo - als Thema - mit Gesang.
Der Carnaval in Rio ist heute eine
Show aus Musik und Tanz und ei-
gens dafür wurde in Rio der Sam-
bódromo gebaut. Wer den Karneval
verpasst hat, spürt in der Cidade do
Samba (s. S. 52) oder den Escolas
de Samba (s. S. 47) das ganze Jahr
über einen Hauch von Carnaval.
Nach wie vor ziehen im Carna-
val de Avenida, dem Straßenkarne-
val, locker organisierte Sambagrup-
pen der Cariocas (Bandas) durch die
verschiedenen Stadtteile. Tausende
von entfesselten Sambistas tanzen
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