Vor der Reise - Bangkok und Umgebung - page 19

Krank - was nun?

lang der Ploenchit Road, aber auch im Be-
reich des Grace Hotels in Sukhumvit, Soi 3.
Viele dieser Kliniken annoncieren in den
englischsprachigen Tageszeitungen. Man-
che sind rund um die Uhr geöffnet. Die
V.D.Clinics (V.D. = venereal disease, Ge-
schlechtskrankheit) sind auf dem neuesten
Stand, wie man es in Bangkok auch erwar-
ten sollte. Ein AlDS-Test kostet ab 300 Baht,
andere Tests liegen darunter.
Wer eine herkömmliche Praxis sucht,
sollte nach einem grünen Kreuz Ausschau
halten, mit denen die Kliniken gekennzeich-
net sind. Das gleiche grüne Kreuz ziert aber
auch viele Apotheken. Die Öffnungszeiten
sind in grüner Schrift (meistens Thai) auf die
Fenster geschrieben.
Die meines Erachtens beste Möglichkeit,
sich behandeln zu lassen, bietet das Siriraj
Hospital (Tel. [phone]). Dieses Kran-
kenhaus ist staatlich, und hier muss meis-
tens nur die verabreichte Medizin bezahlt
werden. Dazu kommt unter Umständen ei-
ne Pauschalgebühr von 10 oder 20 Baht.
Die Untersuchungen sind ungeheuer
gründlich, dafür müssen Wartezeiten von
1-2 Stunden in Kauf genommen werden.
Kommt man zum ersten Mal ins Siriraj, wird
eine Karteikarte angelegt, die bei eventuel-
len späteren Krankheitsfällen wieder hervor-
geholt wird. Wer einen Spezialisten zu kon-
sultieren wünscht (Urologen, Gynäkologen,
Zahnarzt etc.) sollte zwischen 7.00 und
11.00 Uhr vorsprechen.
Das Siriraj Hospital ist 24 Stunden geöffnet
und liegt auf der Thonburi-Seite, an der Ecke
Phran Nok Road/Anun Road. Jeder Taxi- oder
Tuk-Tuk-Fahrer kennt das Siriraj, und man soll-
te die Anweisung Rong Phayabaan Siriraat
geben. Das Krankenhaus beherbergt auch ein
interessantes, etwas bizarres Forensic Muse-
um, in dem unter anderem die Mumien von
Massenmördern ausgestellt werden.
In den letzten Jahren ist Medical Tourism
zu einer Industrie in Thailand geworden. Prei-
se für Operationen und Zahnbehandlungen
liegen weit unter den europäischen und hier
gibt es keine Wartelisten. Das Bumrungrad
International Medical Centre, 33 Soi 3,
Sukhumvit (Tel. [phone]) ist besonders
auf internationale Patienten eingestellt.

Die medizinische Versorgung ist in Bangkok
ganz hervorragend, also kein Grund zur Be-
sorgnis. Private Praxen oder Kliniken haben
aber den Nachteil, oft sehr teuer zu sein, be-
sonders für den landesunkundigen Touris-
ten. Vor der Behandlung in einer privaten
Praxis oder Klinik sollte man sich nach den
zu erwartenden Kosten erkundigen. Das er-
spart eventuell eine böse Überraschung.
Tests wie Blut- oder Urinuntersuchungen
sollten nicht mehr als 100 Baht kosten.
Selbstverständlich sind nicht alle Kliniken
gleich gut, und so muss für eine bessere Ar-
beit auch oft mehr gezahlt werden. Die
meisten Praxen verkaufen dem Patienten
nach der Untersuchung die verschriebene
Medizin. Wer sparen will, sollte sich die Me-
dizin lieber selbst in der Apotheke holen.
Ein Vorteil bei den Privatpraxen sind die
relativ kurzen Wartezeiten. Mehr als eine
Stunde werden das Warten und die an-
schließende Untersuchung nicht dauern.
Manchmal werden ausländische Patienten
einfach aus der Warteliste herausgenommen
und kommen eher dran, als ihnen eigentlich
zusteht. Das ist zwar nett gemeint, aber
nicht fair den Landsleuten gegenüber.
Alles Gesagte gilt natürlich auch für die
Zahnarztpraxen, die ganz genauso funktio-
nieren. Zahnkranke können sich auch in Chi-
natown von chinesischen Ärzten behandeln
lassen, die gerade im Bereich der tradi-
tionellen Zahnmedizin einen guten Ruf ge-
nießen. Inwieweit der gerechtfertigt ist, ver-
mag ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall sollte
aber auch bei den chinesischen Ärzten vor-
ab nach dem Preis gefragt werden.
Wat Po gilt, wie an anderer Stelle er-
wähnt, als Zentrum der traditionellen
Medizin. Wer es also damit versuchen will,
kann sich auf dem Tempelgelände (in einem
kleinen Gebäude, schräg links vom Eingang)
von Ärzten kostenlos behandeln lassen.
Falls das allzu intime Eindringen ins Bang-
koker Nachtleben böse Folgen nach sich ge-
zogen haben sollte, stehen zahlreiche priva-
te Kliniken für Geschlechtskrankheiten zur
Verfügung. Diese liegen hauptsächlich ent-