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Stadtgeografie
Bangkok ist die Hauptstadt Thailands
und liegt am Fluss Chao-Phraya, etwa
40 km vor dessen Mündung in den
Golf von Thailand. Er zerteilt die Stadt
in zwei Hälften: Im Westen liegt der
Stadtteil Thonburi, einst eine eigen-
ständige Stadt und sogar Hauptstadt,
und im Osten befindet sich das eigent-
liche Bangkok mit seinen Verwaltungs-
und Geschäftszentren.
Bangkok liegt etwa auf derselben
geographischen Breite wie Madras,
Khartoum, Manila und die Karibikinsel
Martinique.
Viele von Bangkoks Einwohnern
sind nicht in der Stadt selbst geboren,
sondern in anderen Landesteilen. Die
relativ guten Arbeitsmöglichkeiten in
der Stadt locken viele ärmere Landbe-
wohner an, vor allem aus der chro-
nisch armen Nordost-Provinz Issaan.
Daher ist Bangkok während der Neu-
jahrsfeiern im April, wenn viele Thais
in ihre Dörfer zurückkehren, wie aus-
gestorben.
Alte Beschreibungen nennen Bang-
kok das „Venedig des Ostens“, eine
Anspielung auf die einst reichlich vor-
handenen Klongs oder Kanäle. Alles
Leben spielte sich auf dem Wasser ab,
die Menschen wohnten auf dem Was-
ser oder an dessen Ufern, und das
Wasser war auch der einzige Trans-
portweg für Mensch und Materialien.
Die erste Straße Bangkoks, die Cha-
roen Krung Road oder New Road,
wurde erst im Jahre 1864 fertig gestellt
(siehe „Geschichte Bangkoks”). Doch
danach ging es Schlag auf Schlag. Im-
mer mehr Straßen wurden gebaut,
und der Grundstein für die ungeheuer-
liche Expansion der Stadt war gelegt.
Heute sind die meisten Klongs zubeto-
niert und zu Asphaltstraßen umge-
formt. Das „Venedig des Ostens” wur-
de unter Beton vergraben.
Im alten Thonburi jedoch, mittler-
weile fest mit Bangkok zu einer Stadt
verschmolzen, gibt es sie noch, die
Klongs. Hier wohnen die Menschen
noch in malerischen Holzhäusern an
den Kanälen und fahren vielleicht mit
einem Klong-Boot zur Arbeit. Hier gibt
es noch Palmen, und der Neugierige
entdeckt manche Idylle.
Wie anders ist da das eigentliche
Bangkok! Die Stadt quirlt, lebt, bebt
und pulsiert, und Hochhaus reiht sich
an Hochhaus, Einkaufs-Center an Ein-
kaufs-Center. Dabei gibt es kein ei-
gentliches Zentrum, um das alles tost,
sondern alles ist Zentrum, alles lebt.
Der gerade angekommene Tourist
wird nur ein müdes Lächeln ernten,
wenn er den Taxifahrer bittet, zur
„Stadtmitte“ gefahren zu werden.
Welche Mitte meint er? Vielleicht das
Zentrum der Banken an der Silom
Road? Oder das Touristenzentrum an
der Sukhumvit Road? Vielleicht das
Zentrum der Verwaltung entlang des
Rajdamnoen Klang? Sorry, Bangkok
hat alles, nur keine Stadtmitte.
Und so fällt die Orientierung dem-
entsprechend schwer. Kein Tourist, der
sich nicht mindestens einmal so sehr
verläuft, dass er kaum noch sein Hotel
wieder findet.
Doch Bangkok hat nicht nur Hoch-
häuser und Shopping-Komplexe, nicht
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