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boomen, ohne dass ein Ende in Aussicht ist, und die Mischung aus Neugierde
und Einsamkeit macht den Angeleno in dieser gigantisch weitläuigen Stadt zum
idealen Kunden. Es gibt so viele unterschiedliche Seiten im Netz, dass es schwer-
fällt, die richtige zu inden, es sei denn, man hat eine punktgenaue Vorstellung
von dem Menschen, den man trefen will, oder spezielle Neigungen.
Generell gibt es zwei unterschiedliche Modelle: Seiten, die kostenlos sind und
sich über Werbung inanzieren, und Seiten, die Mitgliedsbeiträge verlangen. Let-
ztere sind seriöser. Auf den kostenlosen Seiten stößt man öter auf erloschene
Proile, auf Kids, die sich spaßeshalber als Dreamboy ausgeben, oder auf unglaub-
lich gut aussehende Menschen, bei denen sich irgendwann doch herausstellt, dass
sie Dienstleistungen anbieten.
Die kostenplichtigen Seiten bewahren einen zwar auch nicht davor, dass man
auf Proile gerät, in denen falsche Fotos gepostet werden, man kann jedoch, um
bei der eventuellen Begegnung keine Entäuschung zu erleben, die virtuellen
Angaben einfach ein wenig zurückschrauben: ein paar Zentimeter von der Größe
abziehen, ein paar Kilos addieren, die Einkommensangaben halbieren und beim
Alter mindestens sechs Jahre draufpacken. Und wer sich in Zeiten von Skype auf
ein Blind Date einlässt, ist selbst schuld, wenn es zu bösen Überraschungen kom-
mt.
Diese Dating-Webseiten gibt es wahrscheinlich seit den frühesten Anfängen
des Internets. Überrascht war ich aber doch von der Fülle der unterschiedlichen
Angebote. Dharmamatch.com für Buddhisten, sugardaddy.com für alte Männer
mit Vorliebe für junge Damen, sports-dating.com , blacksingles.com , discreetadven-
tures.com , adam4adam.com - die Namen sind meist Programm. Asiaten, Biker,
jedes Alter, jeder Fetisch, jeder Wunsch indet seine Suchmaschine.
Es ist schwer, verlässliche Zahlen zu eruieren. Jede Seite rühmt sich mit ihren
Erfolgsquoten (dabei leben sie ja genau genommen vom Misserfolg!). Interessant
ist das komplexe Regelwerk, die dating rules , und wie ernst man diese nimmt. Es
gibt unzählige Bücher über die Rendezvous-Regeln, und auch im Netz indet man
Do/Don't-Listen und Ratgeber noch und nöcher. Ich wollte wissen, wie strikt
man sich in Los Angeles an diese Regeln hält - ich habe mich auf unterschied-
lichen Dating-Seiten angemeldet, habe verschiedene Frauen getrofen und zu dem
hema befragt. Allerdings habe ich, bevor es zu einem irst date kam, deutlich
gemacht, dass ich nicht auf der Suche und mit meiner Freundin glücklich bin. Die
Treffen, die dann trotzdem statgefunden haben, waren bereichernd, lustig und
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