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Bild 6-10 Sozialstruktur nach 3011 Iterationen
Interessant sind die Ergebnisse nach fast 2000 und 3000 Iterationen. Die Sozialstruktur ist
wesentlich differenzierter, in Bild 6-9 ist bereits eine Gruppe zu sehen, die sich „sozial“ isoliert
hat. Die „kognitive“ Struktur des Akteurs 136 zeigt in diesem Fall, dass die reichhaltige
Umgebung des Akteurs dazu führt, dass er letztlich „nur noch“ sozial lernt. In Bild 6-9 hat er
10 Konzepte, wobei nur 3 sozial gelernt wurden (dunkelgraue Schriftmarkierung). Nach
weiteren 1000 Iterationen (Bild 6-10) hat er 12 Konzepte, wobei 11 davon sozial gelernt
wurden. Damit ist seine Kreativität einerseits „unterdrückt“, andererseits müssen bereits
Korrekturen aus der Umwelt gekommen sein.
Die Gesamtstruktur des Systems lässt sich offenbar verstehen als eine mehrfache horizontale
Koppelung unterschiedlicher neuronaler Netze, die jeweils einen künstlichen Akteur darstellen.
Die daraus entstehenden gekoppelten Systeme werden ihrerseits untereinander gekoppelt; im
ersten Koppelungsfall geschieht die Koppelung durch Zulieferung von Daten von den BAM-
Netzen zu den SOMs; im zweiten Koppelungsfall wird die Verbindung durch eine ZA-Logik
bzw. anschließend durch eine BN-Logik realisiert. Allerdings ist auch die zweite Koppelung
wieder als Arbeitsteilung in dem Sinne zu verstehen, dass die einzelnen Akteure von den
vorherigen Lernprozessen der anderen Akteure die Ergebnisse übernehmen können, also auf
eigene Begriffskonstruktionen verzichten. Insofern demonstriert das Modell sehr präzise und
offenbar auch realistisch, inwiefern soziale Beziehungen, in diesem Fall soziales Lernen, ganz
wesentlich durch Prinzipien der Arbeitsteilung verschiedener Systeme und damit horizontale
Koppelungen zu simulieren sind.
Dies Programm ist eigentlich in einem weiten theoretischen Zusammenhang entwickelt
worden: Es simuliert die sozio-kulturelle Evolution, also die Grundlogik der Entwicklung von
Gesellschaften auf der Basis individueller Lernprozesse. Dahinter steht die allgemeine
Annahme, dass sich gesellschaftlicher Fortschritt durch die Entwicklung kulturellen Wissens
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