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ern als Baumeister und Stuckatore
wirkten. So baute Johannes Serro mit
dreißig Misoxern an der Kemptner
Stiftskirche und Enrico Zucalli war bay-
rischer Oberhofbaumeister und der
Schöpfer der Münchner Theatinerki-
che und des Schlosses Nymphenburg.
Einblick ins Schaffen der Misoxer
Künstler gibt das Museum Moesano
in San Vittore, Mi-Sa 14-17 h, andere
Zeiten auf Anfrage, Tel. 091 8271085.
scheinbar erschien. Um das Jahr 1600
wurde das Pfarrhaus, die Kaplanei, ge-
baut. Zwei Mönche waren verpflich-
tet, im Winter den Zufahrtsweg offen-
zuhalten und verirrten Wanderern Un-
terkunft zu bieten. Bei Schneestürmen
hatten sie die Aufgabe, ihnen durch
Läuten einer kleinen Kirchenglocke
den Weg zu weisen. Die Glocke wird
heute im Pfarrhaus aufbewahrt.
Die natürliche Mineralwasserquelle
ist eine wichtige Ressource der Ort-
schaft San Bernardino. Ein böhmischer
Edelmann erwähnte die Quelle zu Be-
ginn des 18. Jh. 1742 ist in einem Rei-
sebericht zu lesen, der Brunnen werde
von „vornemmen Leuthen“ besucht.
Bei Ausgrabungen um 1860 wurden
Holzwannen entdeckt, welche der Rö-
merzeit zugeordnet werden.
Die 1821 erstellte Verbindungstraße
gab der Region wichtige ökonomi-
schen Impulse. Gleichzeitig wurde das
Hospiz gebaut. Anfang der 1970er
Jahre kam es jedoch zu einem Neu-
aufbruch: San Bernardino etablierte
sich als Wintersportort.
San Bernardino
‡XVII/D2
Heute erreicht man das Misox durch
den San Bernardino-Tunnel, der San-
Bernardino-Pass hat seine Bedeutung
verloren. Erste Spuren hinterließen
dort die Römer, die die besondere
geografische Lage des Passes erkannt
hatten: Ein Pluspunkt war die geringe
Lawinengefahr. Die Römer bauten ei-
ne gepflasterte Straße, deren Überres-
te noch heute zu sehen sind. Sie nann-
ten den Pass Mons Avium. Der charak-
teristische Berg San Bernardinos trägt
noch immer den Namen Pizzo Uccel-
lo (Vogelberg). Das kleine Dorf bekam
den Namen Gualdo del Guareida. En-
de 1400 wurde der kleine Ort jedoch
zu Ehren des Heiligen von Siena, der
sich hier aufgehalten haben soll, in San
Bernardino umgetauft.
Die kleine Kapelle wurde um 1450
unmittelbar nach der Heiligsprechung
des Kirchenpatrons gebaut. Der mo-
numentale Kuppelrundbau der Kirche
San Bernardino (1867 nach dem Vor-
bild von San Carlo in Mailand erstellt)
war ein Geschenk zweier Kurgäste aus
Mailand, denen die Kapelle zu un-
Val Mesolcina
‡XVII/D3
Mesocco
Das Dorf Mesocco erinnert sehr an
das Tessin. Im Ortsteil Cremo steht mit
herrlichem Ausblick die Pfarrkirche
SS. Pietro e Paolo, erwähnt 1219, er-
neuert 1783. Es handelt sich um eine
Barockkirche mit geradem Chor-
schluss und polygonal schließenden
Kapellenflügeln. Hinter den Seitenal-
tären sind spätgotische Wandbilder er-
halten. Das Chorgestühl ist von 1680.
 
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