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Brugg-Windisch
Ein über 2 km langer Kanal führt
noch heute Wasser von Hausen nach
Königsfelden, einem ehemaligen
Kloster. Die noch bestehende Kirche
gehört zu den Hauptwerken des Bet-
telordens (der Franziskaner) in der
Schweiz. Gegründet wurde das Klos-
ter als Sühnekirche durch die Witwe
von König Albrecht I., der hier am
1. Mai 1308 durch seinen Neffen Jo-
hann von Schwaben ermordet wurde.
Es war einst Franziskaner- und Klaris-
sinnenkloster zugleich, bevor es 1528
aufgelöste wurde. Die Berner machten
1415 einen Landvogteisitz daraus, der
Klosterschatz ist deshalb noch heute
im Berner Historischen Museum zu
bewundern. Die Kirche ist ein Juwel
gotischer Baukunst, turmlos, mit flach
gedecktem Mittelschiff und ohne Stre-
bepfeiler. Ganz besonders sehenswert
ist der Chorglasfensterzyklus von
1325-30.
‡III/D2
In Brugg stand in römischer Zeit das
römische Militärlager Vindonissa, das
später zur Stadt ausgebaut wurde und
das größte Amphitheater auf schwei-
zerischem Gebiet aufwies. Brugg
selbst ist eine durch die Habsburger
gegründete typische Brückensiedlung
aus dem 12. Jh., die um 1284 das
Stadtrecht erlangte. Nach der Erobe-
rung durch die Berner blieb es jedoch
ein kleines Provinzstädtchen, das es in
diesen Jahren immerhin zum Standort
einer Fachhochschule schaffte.
Die Altstadt führt zur Brücke, links
und rechts liegen gleisförmig zwei klei-
ne Quartiere. Der Schwarze Turm aus
dem 12. Jh. (Aufbau 16. Jh.) am Fluss
und der Storchenturm im Süden der
Altstadt sind erhaltene Teile der Be-
festigung. Der Kirchturm geht auf das
13. Jh. zurück, die Kirche in der Sub-
stanz auf das 18. Jh. Sehenswert sind
die alte Lateinschule (spätgotisch-ba-
rock, 1638-40) und das ehemalige
Rathaus (1579). Im Vindonissa-Muse-
um beim Storchenturm sind Funde aus
dem römischen Legionslager zu be-
sichtigen.
Westlich der Stadt liegt das alte
Schlösschen Altenburg (heute eine
Jugendherberge!). Das Schlösschen
lehnt sich an eine römische Mauer aus
dem 4. Jh.
In Windisch, einem auf dem Südufer
der Aare mit Brugg verschmolzenem
Ort, findet man an der Straße nach
Hausen Überreste des Amphitheaters,
das seinerzeit mehr als 10.000 Perso-
nen Platz bot.
Die Habsburg
‡III/D2
Die Habsburg ist die Titelburg des
mächtigen Königs- und Kaiserhau-
ses und wurde 1020 von Graf Radbot
und Bischof Werner von Straßburg auf
einem Grat in der Nähe von Brugg-
Windisch errichtet. Die Habsburger in-
teressierten sich jedoch bald nicht
mehr für die Burg, die daher einen
ständigen Besitzerwechsel erlebte.
Seit 1804 ist sie Domäne des Kantons
Aargau. Von der einstigen Doppelan-
lage sind noch Teile der westlichen
Feste erhalten, ein quadratischer Berg-
fried aus schweren Quadern. Die Zin-
nen wurden 1866 beigefügt. An der
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