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Der Weg wird über den Göttibach-
steg ans rechte Ufer und weiter zum
Plätzli fortgesetzt. Hier ist der älteste
Stadtkern mit dem schmalsten Haus.
Die Obere Hauptgasse Nr. 75 ist nur
2 m breit. Rund um das Plätzli lebten
früher Handwerker.
Weiter geht es nach rechts zum Ris-
gässli und durch dieses zum Burgitor.
Das einzige noch erhaltene Stadttor ist
Bestandteil der Stadtmauer aus dem
12. Jh.
Die Stadtkirche wurde 1256 erst-
mals erwähnt, Vorgängerbauten ge-
hen auf das 10. Jh. zurück. Die Kirche
weist einen gotischen Turm und einen
spätbarocken Predigtsaal auf.
Die meisten Bauten des Schloss-
bergs gehen auf das Mittelalter
zurück, haben aber oft barocke For-
men. Das Untere Pfarrhaus (Schloss-
berg Nr. 17) im Stil der Spätgotik und
des Barock diente im 14. Jh. als Adels-
sitz. Das Schrämlihaus entstand im
18. Jh. (Schlossberg Nr. 9). Im Oberen
Pfarrhaus (Schlossberg Nr. 8) sind
Reste eines Turmes aus dem 12. Jh. in-
tegriert, die Rückwand des 1772 ge-
bauten Hauses steht auf der alten
Stadtmauer.
Das Schloss besitzt den mächtigs-
ten Donjon der Schweiz. Er ist 42 m
hoch und wurde ständig bewohnt. Mit
dem 7,30 m hohen Rittersaal, einem
der eindrücklichsten Profanräume der
Schweiz, wollten die Bauherren reprä-
sentieren, verloren aber nicht den Si-
cherheitsaspekt aus den Augen: Der
Eingang zum Saal befindet sich 14 m
über dem oberen Hofniveau. Die Ki-
burger erweiterten den Donjon um
ein Geschoss und gaben dem Dach
im frühen 13. Jh. seine jetzige Gestalt.
Die Stadt Bern richtete später hier den
Sitz des Schultheißen und Landvogts
ein. Bis auf den heutigen Tag befinden
sich in den Nebengebäuden kantona-
le Verwaltungen, das Gericht und das
Bezirksgefängnis.
Das Schlossmuseum beherbergt
Exponate zur Berner Geschichte und
bietet dem Betrachter eine herrliche
Aussicht von den Ecktürmen.
Reizvoll ist der Abstieg vom Schloss-
berg durch die lange, gedeckte Kir-
chentreppe, eine klassizistische Anla-
ge (1817) mit Pavillon und Portal an
der Oberen Hauptgasse.
Hier beginnt die Stadterweiterung
der Zähringer: Mittelpunkt des neuen
Stadtviertels wurde der Straßenmarkt,
die Obere Hauptgasse. Die unge-
wöhnliche Straßenführung auf zwei
Ebenen mit ihren charakteristischen
Hochparterres spiegeln das histori-
sche Leben: Die Vorbauten auf dem
unteren Straßenniveau dienten als
Ställe. Zunfthäuser säumten die Stra-
ße. Das Mauerwerk ist innen oft noch
spätgotisch, die Fassaden zeigen die
Bauentwicklung vom 17. bis zum frü-
hen 19. Jh.
Beim Rathausplatz bestimmen spät-
barocke Laubenhäuser das Bild. Mitte
des 13. Jh. gewährten die Kiburger
den Thunern gewisse Freiheiten, so
z.B. ein bürgerliches Gericht. Zu die-
sem Zweck wurde das „Richthaus“ ge-
baut, das um 1500 durch das heutige
Rathaus ersetzt wurde. 1585 kam der
Archivturm dazu, der bis heute das
Burgerarchiv beherbergt. Später wur-
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