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bäude entstanden größtenteils nach
dem großen Stadtbrand von 1408, die
einheitlichen barocken Fassadenfluch-
ten zwischen 1705-45. Die Arkaden
wurden im 15. Jh. angefügt. Die bei-
den Gassen wurden bis Ende des
15. Jh. Märitgasse (Marktgasse) ge-
nannt. Bis Mitte des 19. Jh. war sie die
wichtigste Marktgasse Berns. Schöne
Erker, Ecktürmchen, Skulpturen und
Zunftzeichen zieren die lang gestreck-
te, doppelkurvige Gasse.
An der Kramgasse sehenswert sind
z.B. die Nr. 81 von Niklaus Sprüngli so-
wie die Nr. 61 und Nr. 54 von Albrecht
Stürler. Im Einsteinhaus (Nr. 49) arbei-
tete Albert Einstein an der Relativitäts-
theorie. Heute ist hier ein kleines Ein-
steinmuseum eingerichtet. Bemer-
kenswert ist auch die Nr. 45, das
„Zunfthaus zu Metzgern“, die Nr. 35,
das spätbarocke „Zunfthaus zu Kauf-
leuten“, und die Nr. 29 von Niklaus
Schiltknecht. In der Nr. 16 befindet
sich das traditionsreiche Buchantiqua-
riat Hegnauer & Schwarzenbach. Das
spätgotische Haus Nr. 7 von 1559
wurde 1645 renoviert. Die Nr. 2 und
4, gebaut 1571, bilden die älteste Apo-
theke Berns, renoviert 1710-20, die
Ausstattung ist von 1824. Nr. 12 ist das
„Zunfthaus zu Mohren“. Beachtens-
wert sind die Brunnen in der Mitte der
breiten Straße: der Zähringerbrunnen
mit gewappnetem Bär mit Standarte,
1535, Becken 1889, der erste Figuren-
brunnen Berns, und der Simsonbrun-
nen mit Simson und Löwe von Hans
Gieng, 1527/44, Becken 20. Jh., sowie
der Kreuzgassbrunnen mit Obelisk aus
Muschelkalk (1778-79).
Die astronomische
Spieluhr im Zytgloggeturm
Das Zifferblatt der Uhr wird gerahmt von
einem den Beginn der Zeit darstellenden
Wandbild von Viktor Surbek von 1930.
Hauptelemente der Ostfassade sind die
übergreifenden Zifferblätter der Kalender-
uhr und der Spieluhrerker. Der gerippte Er-
kerfuß, der Sanduhrmann, der krähende
Hahn sowie der Hans von Thann genannte
Stundenschläger in der Glockenstube
stammen vom ursprünglichen Uhrwerk
von 1527-1530. So auch das Hauptwerk
der Uhr in der Uhrstube des Turms mit ei-
ner drei Zentner schweren Mörserkugel als
Pendel. Der Schlaghammerzug und das
Spielwerk werden mit Dornen an den
Zahnrädern ausgelöst, die über Hebel Ar-
retierungen lösen. Ein Blasbalg mit Mem-
branen produziert den Hahnenschrei. Der
Bärenreigen und der Schellen schlagende
Narr sind Zusätze von 1610 und 1642. Die
restlichen Bestandteile gehen auf den Um-
bau von 1770/71 zurück.
Im Turmdurchgang sind interessante
Maßstäbe, verschiedene Ellen und
Meter aus Eisen, sehenswert.
Beim Zytglogge steht das ehemalige
Wirtshaus zur oberen Sonne, ein
spätgotisches Bürgerhaus, das seit
1633 als Apotheke dient. Südlich vom
Turm liegt der Casinoplatz mit der
Hauptwache, dem Hotel Bellevue (sie-
he „Südlicher Teil der Altstadt“), dem
Casino und der Kirchenfeldbrücke.
Der nördlich des Zytgloggens gelege-
ne Kornhausplatz wird im Kap. „Nörd-
licher Teil der Alstadt“ beschrieben.
Die Kramgasse und die darauf fol-
gende Gerechtigkeitsgasse zeigen ei-
ne bemerkenswerte Verbindung von
mittelalterlicher Struktur der Häuser
mit schönen Barockfassaden. Die Ge-
 
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