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Zürich West
Der Westen Zürichs wird vom lan-
gen Bahnviadukt und von den ehema-
ligen Industriebauten geprägt. Die
Industriegeschichte beginnt 1785 mit
der Kattundruckerei von Melchior Ess-
linger. Der zweite Industriealisierungs-
Schub setzte dann im ausgehenden
19. Jh. ein und beanspruchte das unte-
re Industriequartier.
Seit den 1980er Jahren verminderte
sich jedoch der Landbedarf für die in-
dustrielle Produktion und es stellte
sich die Frage, wie das Industrieareal
zukünftig genutzt werden sollte. Zu-
sammen mit der Stadt wurden unter
Berücksichtigung des Denkmalschut-
zes Grünflächen und Nutzungsbe-
grenzungen, Entwicklungsleitbilder
und Gesamtplanungen erstellt. Es galt,
den urbanen Charakter und die Iden-
tität des Ortes zu wahren und Misch-
nutzungen aller Art zu ermöglichen:
Wohnen, Kultur, Läden, Restaurants,
Dienstleistungen und Industrie. Der
Anschluss an das öffentliche Verkehrs-
netz sollte verbessert, Verbindungen
zu den angrenzenden Quartieren ge-
schaffen werden.
Auf dem Escher Wyss-Areal ent-
stand als Erstes der Technopark, es
folgten das Kultur- und Werkzentrum
des Schauspielhauses im Schiffbau
(s.u.), ein Hotelkomplex und der Blue-
Win-Tower.
2004 wurde Puls5, ein gemischt ge-
nutzter Komplex an der Hardturm-
strasse mit 100 Wohnungen sowie Ein-
kaufshalle und Restaurants, in der al-
ten Gießerei eröffnet. Auf dem Maag-
Areal sind baumbestandene und urba-
ne Außenräume mit einheitlichem Bo-
denbelag bis zum Bahnhofsplatz an
der Hardbrücke vorgesehen. Aus Zü-
rich West soll ein attraktiver Stadtteil
werden, mit industrietypischen Ge-
bäuden in rechtwinkliger Bebauungs-
struktur, unterbrochen von den bo-
genförmigen Industriegleisen.
In den unverwechselbaren Räumen
auf drei Ebenen leben als Zwischen-
nutzer und -nutzerinnen Kleinunter-
nehmerinnen wie Tänzerinnen, Archi-
tektinnen, Galeristen, Modedesigne-
rinnen und DJs. Zürich West ist im Be-
griff, ein trendiger Treffpunkt zu wer-
den. Wo Turbinen- und Schiffsschrau-
ben in Werk- und Montagehallen ge-
schweißt wurden, findet heute Theater
statt. Im Schiffbau, der ehemaligen
Kesselschmiede und Schiffbauwerk-
stätte von Escher Wyss, sind ein viel
besuchtes Restaurant, Betriebskantine,
Foyer und Theaterräume des Schau-
spielhauses sowie ein Jazzclub unter-
gebracht. In die historischen Löwen-
bräubauten, an der Limmatstrasse
270, sind die Kunsthalle Zürich, das
Migros-Museum für Gegenwartskunst
und einige private Galerien eingezo-
gen. An der Limmatstrasse 118 steht
das Limmathaus, 1931 von Steger und
Egender, Umbau 1990 von Schwarz
und Gloor, ein typisches sozialdemo-
kratisches Volkshaus. Ausstellungstras-
se Nr. 60 ist Schule und Museum für
Gestaltung, in der Eingangshalle befin-
det sich ein Mosaik von Carigiet.
Wer sich für moderne Architektur
und Planung interessiert, findet im Ge-
biet Zürich West ein spannendes,
noch im Aufbau befindliches Projekt
 
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