Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
2 Physikalische Grundlagen ölhydraulischer Systeme
2.1 Grundlagen über Druckflüssigkeiten
DIN-Normen (wie z. B. DIN 51524) benutzen das Wort „Druckflüssigkeiten“ als
Oberbegriff für Hydraulikflüssigkeiten. Diese beeinflussen als Energieübertrager
Funktion, Betriebsverhalten und Lebensdauer der Anlagen. Wichtigster Betriebs-
parameter ist dabei die Viskosität.
2.1.1 Aufgaben und Anforderungen
Aufgaben: Die Hauptaufgaben der Druckflüssigkeit bestehen in der Energie- und
Signalübertragung. Typische Nebenaufgaben betreffen Schmierung, Reduzierung
von Verschleiß, Korrosionsschutz, Dämpfung, Wärmeabfuhr und Reinigung.
Anforderungen: Sie können von Anlage zu Anlage verschieden sein. Eine hohe
Viskosität begünstigt die Schmierung und verringert die Leckverluste - erhöht
jedoch die Scher- und Strömungsverluste. In Anlehnung an [2.1], an Praxiserfah-
rungen und reichhaltige Normen ergeben sich folgende Anforderungen:
1. Günstiges Viskositäts-Temperatur-Verhalten („V-T-Verhalten“):
Über einen möglichst weiten Temperaturbereich sollte sich die Viskosität mög-
lichst wenig ändern mit auch ausreichender Fließfähigkeit bei tiefen Tempera-
turen. Die Viskosität sollte infolge mechanischer Beanspruchung während der
Einsatzzeit möglichst nicht abfallen ( Scherstabilität der Additive).
2. Gute Schmierungs- und Verschleißschutzeigenschaften :
Gute Benetzungsfähigkeit der Oberflächen, um die Ausbildung tragender hy-
drodynamischer Schmierfilme zu unterstützen. Bei Mischreibung sollten Rei-
bungszahl und Verschleiß möglichst klein sein - etwa durch die Fähigkeit zur
Bildung von „Reaktionsschichten”.
3. Gute Korrosionsschutzeigenschaften und gute Verträglichkeit mit Dichtungen,
Gummi, Kunststoffen, Buntmetalllegierungen und sonstige Werkstoffen.
4. Alterungsbeständigkeit auch unter harten Bedingungen, wie beispielsweise bei
mobilen Maschinen mit relativ hohen Betriebstemperaturen: Widerstand gegen
thermisch bedingte Oxidation (Säurebildung) und ebenso gegen Polymerisation
(Schlamm- und Harzbildung).
5. Günstiges Verhalten gegenüber Luft, d. h. gutes Luftabscheidevermögen, gerin-
ge Neigung zur Schaumbildung , gutes Luftlösevermögen .
6. Ausreichende Filtrierbarkeit .
7. Gutes Wärmeleitvermögen .
Search WWH ::




Custom Search