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Die heute sehr weit verbreitete Zahnradpumpe wurde
schon 1597 von Johannes Kepler erfunden, Bild 1.8 .
In seiner um 1604 gemachten Eingabe [1.8] weist er
besonders darauf hin, dass diese Pumpe keine Ven-
tile benötigt. Er schreibt:
„Zwo oder mehr Wellen in einem verschlossenen
Casten, die da ghüb angehen, und jede sechs mehr
oder weniger Holkehlen, sampt sechs runden leisten
70 im umkreiß statt, dass also die Wellen im
umbtreiben, mit oder ohne füetterung wasser halten,
und eine die andere auslähre. Durch wölliches mittel
die Pompen Heb- von Truckwergkh in continuum
gebracht werden und nit aussetzen, und kheine Ven-
tilen von nöthen seind.“
Bild 1.8: 1597 von Johan-
nes Kepler erfundene Zahn-
radpumpe (nach einer Skiz-
ze von W. Schickard 1617)
Später wird die Zahnradpumpe unter dem Namen
„Machina Pappenheimiana“ in der Ausführung be-
kannt, wie sie 1724 von Leupold [1.9] im „Theatri
Machinarum Hydraulicarum“ beschrieben wird.
Soweit bekannt, beschrieb Blaise Pascal als Erster
um 1660 das Prinzip der hydraulischen Kraftverstärkung:
„So man in der Wand eines sonst von allen Seiten geschlossenen, mit Wasser
gefüllten Gefäßes zwei Öffnungen anbringt, von denen die eine 100 mal größer ist
als die andere, diese Öffnungen mit genau passenden Kolben versieht und den
kleinen Kolben durch einen Mann verschieben lässt, so erhält man die Kraft von
100 Männern.“
Die erste praktische Ausführung einer hydraulischen Presse wurde jedoch erst viel
später von Joseph Bramah geschaffen, der im Jahre 1795 ein Patent darauf erhielt.
Im 19. Jh. folgten rasch aufeinander weitere Anwendungen der Druckwasserhy-
draulik [1.1], beispielsweise für Schmiedepressen (1861, John Haswell), Material-
prüfmaschinen (um 1850, Ludwig Werder), Gesteinsbohrmaschinen (1877, Alfred
Brandt), Ankerwinden und andere. Schließlich wurden auch hydraulisch betrie-
bene Kräne und Aufzüge gebaut. Die kommerzielle Entwicklung hydrostatischer
Maschinen, die mit Öl arbeiteten, begann erst im 20. Jahrhundert - mit großen An-
fangsschwierigkeiten.
Als hemmende Faktoren bezeichnete der bekannte Hydraulikkonstrukteur und
Erfinder Hans Molly (1902-94) in [1.10]: Mangelhafte kinematische Analyse,
fehlende Dimensionierungserfahrung, unausgereifte hydrostatische Entlastungen,
Werkstoff- und Fertigungsprobleme .
 
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